Kombination von Strahlen- und Immuntherapie

Bessere Tumorheilung
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Erstmals wird in einer bundesweiten Patientenstudie die Wirksamkeit einer Kombinationstherapie bei metastasierten Kopf-Hals-Tumoren untersucht.  

In einer bundesweiten Studie unter Leitung der Strahlenklinik (Direktor: Prof. Dr. Rainer Fietkau) des Universitätsklinikums Erlangen wird erstmals die Wirksamkeit einer Kombination von Strahlentherapie und Immuntherapie bei Patienten mit metastasierten Kopf-Hals-Tumoren im Vergleich zur alleinigen Immuntherapie untersucht. Kooperationspartner der IMPORTANCE-Studie sind zehn weitere radioonkologische und onkologische Zentren in Deutschland, die Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro) des Universitätsklinikums Erlangen und das Deutsche Zentrum Immuntherapie (DZI).

Bereits seit 2007 werden in der Erlanger Strahlenimmunbiologie unter Leitung von Prof. Dr. Udo Gaipl die immunmodulatorischen Effekte einer Strahlentherapie intensiv erforscht. "Die ersten vorklinischen Studienerfolge haben bereits ein Umdenken angestoßen: Lokale Bestrahlung tötet nicht nur Krebszellen, sondern kann auch positive Effekte im Immunsystem auslösen", erläutert Prof. Gaipl. "Die Strahlentherapie wird dadurch in ein anderes Licht gerückt: Sie ist nicht nur eine Therapiemöglichkeit für die lokale Tumorkontrolle, sondern unter bestimmten Voraussetzungen in Kombination mit einer Immuntherapie auch entscheidend für die systemische Tumorheilung."

Erforschung der sogenannten abskopalen Effekte

Die multizentrische randomisierte Phase-II-Studie zur Immunstimulation mit Pembrolizumab in Kombination mit Strahlentherapie wird von der MSD Sharp & Dohme GmbH gefördert. Am Standort Erlangen ist die Studie in das Deutsche Zentrum Immuntherapie integriert, dessen Ziel die Bündelung aller Aktivitäten ist, um gezielt und systemisch Krebs zu bekämpfen. Weitere Informationen für Patienten gibt es über die DZI-Hotline unter Tel.: 09131 85-44944.

Nach Ansicht von Prof. Gaipl kann gerade in der metastasierten Situation, wie beispielsweise bei Kopf-Hals-Tumorpatienten, die Strahlentherapie durch die Erforschung der sogenannten abskopalen Effekte einen ganz neuen Stellenwert einnehmen. Die abskopalen (lateinisch: weg vom Ziel, also in diesem Fall von der bestrahlten Tumorzelle) Effekte gewinnen mehr und mehr an Bedeutung und wurden in der Strahlenklinik in Erlangen bereits beforscht, als ihre Existenz noch größtenteils bezweifelt wurde.

Dr. Markus Hecht, Oberarzt der Erlanger Strahlenklinik, erläutert: "Pembrolizumab ist ein Antikörper aus der Gruppe der Immun-Checkpoint-Inhibitoren, die eine vom Tumor ausgehende Immununterdrückung aufheben, so dass die immunmodulatorischen Effekte einer Strahlentherapie klinisch relevante Effekte erzielen können." Unter der Leitung von Dr. Dorota Lubgan werden mit der IMPORTANCE-Studie 23 multizentrische Studien im hauseigenen Studiensekretariat der Strahlenklinik koordiniert.


Quelle: Universitätsklinikum Erlangen, 30.08.2018




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