Monozyten gehören zu den Leukozyten und sind ein wichtiger Teil unseres angeborenen Immunsystems. Dank der von ihnen abgesonderten pro-inflammatorischen Zytokinen können Viren und Bakterien entsprechend bekämpft werden. Sondern sie zu viele Zytokine ab, kommt es zu einer Hyperinflammation. Ist ihre Funktion jedoch gestört, kann auch die Immunabwehr nicht entsprechend stattfinden und die Anfälligkeit für Infektionen ist erhöht. Daher ist es wichtig zu verstehen, wie genau Monozyten funktionieren und wer noch eine Rolle für ihre Funktion spielt.
Regulation der Monozyten
Hier kommen die Thrombozyten ins Spiel. In einer vorangegangenen Studie konnte bereits gezeigt werden, dass sie nicht nur eine zentrale Rolle bei der Blutgerinnung spielen, sondern auch ein wichtiger Regulator von Entzündungen sind. In der aktuellen Studie konnte gezeigt werden, dass die Entfernung der Thrombozyten aus gesunden Monozyten in einer Immunparalyse endet. Diese ist eine immunologische Herausforderung und gekennzeichnet durch eine gestörte ytokin-Reaktion.
Es zeigte sich jedoch auch, dass die Zugabe von Monozyten mit „frischen“ Thrombozyten diesen Zustand wieder umkehren kann. Die Forschenden entdeckten, dass pro-inflammatorische Signale, sowie NF-κB und p38 MAPK, sich von den Thrombozyten zu den Monozyten ausbreiten und die Entzündungsfähigkeit aufrechterhalten.
Diese Ergebnisse weisen auf einen neu entdeckten Kommunikationsmechanismus hin, indem Blutplättchen die Funktion der Monozyten regulieren. Hierdurch ermöglichen sich eventuell neue Therapiemöglichkeiten für Erkrankungen wie die seltene Bluterkrankung Immunthrombozytopenie (ITP). Durch die Zugabe von Thrombozyten könnte einer Monozyten-Immunparalyse bei ITP entgegengewirkt werden.
Literatur:
Ibrahim Hawwari, Lukas Rossnagel et al.: Platelet transcription factors license the pro-inflammatory cytokine response of human monocytes; EMBO Molecular Medicine, DOI: 10.1038/s44321-024-00093-3
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