Hemmung der Leberfibrose

Mechanismus der Leberfibrose
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Leberfibrose
Die Rolle des ECM1 bei der Homöostase und Schädigung der Leber, Mechanismus in der Grafik. © Molekulare Hepatologie, UMM
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Fast fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Lebererkrankung, die Leberfibrose ist eine Spätfolge hiervon. Bisher fehlen notwendige Medikamente. Ein wichtiger Mechanismus wurde nun entdeckt, der die Leberfibrose hemmen kann.

Im Fokus der Forschung steht das Extrazelluläre Matrixprotein 1 (ECM1). Die Studienautoren konnten zeigen, dass ECM1 in einer gesunden Leber die Aktivierung des Botenstoffs Transforming Growth Factor-β (TGF-β) unterdrückt. Als Spätfolge einer chronischen Lebererkrankung zeichnet sich die Leberfibrose durch eine Vernarbung des Lebergewebes aus. Es wird durch Bindegewebe ersetzt, wodurch zunehmend die Funktion der Leber verloren geht. Mehr als 500.000 Menschen in Deutschland leiden unter Leberfibrose, Medikamente zur Behandlung fehlen bisher.

Hauptakteur der Leberfibrose

TGF-β kommt als entscheidender Faktor der Homöostase der Leber ins Spiel. Er gilt als Hauptfaktor der Leberfibrose. Wechselt er von der biologisch inaktiven Form LTGF-β in die aktive Form TGF-β, aktiviert er wiederum Sternzellen der Leber, die sich zu Myofibroblasten umwandeln: Bindegewebe wird übermäßig produziert. Die wichtige Rolle von ECM1 in diesem Prozess, indem es als Wächter für TGF-β fungiert, wurde bereits 2019 entdeckt.

In der aktuellen Studie konnten die Forschenden den Mechanismus aufdecken und die teilhabenden Mediatoren identifizieren: Thrombospondin-1 (TSP-1) und ADAMTS-Protease 1 (ADAMTS1) sowie die Matrix-Metalloproteinase-2 (MMP-2) und MMP-9. Sie dienen zur Aktivierung von TGF-β. Fahren die Sternzellen jedoch die Produktion von ECM1 hoch, unterdrückt es die Mediatoren und damit die Aktivierung von LTGF-β zu TGF-β.

Erkenntnisse im Mausmodell bestätigt

Es konnten sogar die direkten Aminosäuresequenzen ermittelt, mit denen ECM1 und den jeweiligen Mediatoren interagiert, und im Mausmodell bestätigt werden. Tests an Daten von betroffenen Patientinnen und Patienten bestätigten ebenfalls die neuen Erkenntnisse. ECM1-Spiegel korrelierten mit der Expression der Mediatoren und Aktivierung von LTGF-β. Die Forschenden haben diverse Ideen, wie diese neuen Kenntnisse in mögliche Medikamente umgesetzt werden könnten. Diese gilt es nun in weiteren Studien zu testen, ehe eine Behandlungsmöglichkeit der Leberfibrose auf den Markt kommen kann.

Literatur:
Link F, Li Y, Zhao J, et al.: ECM1 attenuates hepatic fibrosis by interfering with mediators of latent TGF-β1 activation. Gut Published Online First: 24 Oktober 2024; DOI: 10.1136/gutjnl-2024-333213.

Quelle: idw

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