Gesundheit und Pflege: Wichtigstes Handlungsfeld für die neue Regierung

Forsa-Umfrage zur Bundestagswahl 2025
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* Pflichtfeld

Als wichtigstes politisches Handlungsfeld für die nächste Bundesregierung nennen die Deutschen den Bereich Gesundheit und Pflege (48 Prozent). Das geht aus einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes hervor.

Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, sagt: „Im aktuellen Wahlkampf spielt das Thema Gesundheit und Pflege bislang eine untergeordnete Rolle - mit Blick auf die forsa-Ergebnisse allerdings völlig zu Unrecht. Das Thema muss von den Parteien viel stärker priorisiert werden.“ Obwohl das Thema Gesundheit und Pflege von den Befragten als wichtigstes Handlungsfeld benannt wurde, gaben nur sieben Prozent an, gut über die Positionen und Vorhaben der verschiedenen Parteien in diesem Bereich Bescheid zu wissen.

Laut Reimann liegt eine Ursache auch darin, dass die öffentliche Debatte im Bereich Gesundheit und Pflege im aktuellen Wahlkampf sehr stark verengt und von populistischen Ad-hoc-Forderungen geprägt ist, wie etwa nach unbezahlten Karenztagen im Krankheitsfall oder dem Abschaffen der telefonischen Krankschreibung. Reimann: „Solche Schnellschüsse bringen uns nicht weiter, lenken von den eigentlichen Effizienzproblemen im Gesundheitswesen ab und gehen auch an den Sorgen und Wünschen der Wählerinnen und Wähler völlig vorbei. Es geht darum, dass das Gesundheits- und Pflegesystem wieder besser funktioniert und gleichzeitig die finanziellen Belastungen der Menschen und der Wirtschaft nicht weiter steigen.“

Bekämpfung des Fachkräftemangels

Laut forsa-Umfrage sind bei den Maßnahmen für die nächsten Jahre die Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Kranken- und Altenpflege am wichtigsten (79 Prozent), gefolgt vom Zugang zur ärztlichen Versorgung auch in benachteiligten Regionen (72 Prozent) und von der Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Krankenhaus, besonders für das Pflegepersonal (70 Prozent).

Gefragt nach der Zufriedenheit mit der Qualität der Gesundheitsversorgung, gaben nur zehn Prozent der Befragten an, sehr zufrieden zu sein. 45 Prozent sind eher zufrieden, während 34 Prozent weniger und elf Prozent gar nicht zufrieden sind. Besonders groß ist die Unzufriedenheit im Osten Deutschlands: 53 Prozent gaben an, weniger oder gar nicht zufrieden damit zu sein, in den westdeutschen Bundesländern sind es nur 44 Prozent.

Negative Einschätzung der künftigen medizinischen Versorgung

Noch negativer ist die Einschätzung der Befragten für die medizinische Versorgung in der Zukunft: Nur vier Prozent haben sehr großes Vertrauen darin, dass es in Deutschland gelingen wird, auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige und bezahlbare gesundheitliche und medizinische Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. 36 Prozent haben großes Vertrauen, während 50 Prozent eher weniger Vertrauen und zehn Prozent gar kein Vertrauen haben. Auch das ist laut AOK-Chefin alarmierend.

Quelle: AOK Bundesverband

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