Gentest für Schwangere mit Rhesusfaktor negativ

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Bluttest
Um den Gentest durchzuführen, reicht eine einfache Blutprobe der Mutter aus. Astroid – stock.adobe.com
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Ab dem 1. Juli 2021 können Rhesus-negative Schwangere als Teil der gesetzlichen Mutterschaftsvorsorge den Rhesusfaktor ihres ungeborenen Kindes genetisch bestimmen lassen.

Ein Bluttest der Mutter kann zeigen, ob eine weitere Behandlung in Form einer vorbeugenden Spritze, der sogenannten Anti-D-Prophylaxe, zur Verhinderung von Komplikationen während der Schwangerschaft sowie bei künftigen Schwangerschaften notwendig ist. Der Test schafft damit Klarheit darüber, ob auf diese Medikamentengabe verzichtet werden kann. Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband: „Ich freue mich, dass gesetzlich versicherte Schwangere ab sofort den Rhesusfaktor ihres ungeborenen Kindes durch einen einfachen Bluttest bestimmen lassen können. Ein wichtiger Vorteil des Gentests besteht darin, dass künftig nur noch jene Rhesus-negativen Schwangeren die Anti-D-Prophylaxe erhalten, bei denen dank des Tests klar ist, dass sie ein Rhesus-positives Kind erwarten. So können unnötige Medikamentengaben vermieden werden. Mit dieser neuen Leistung kann des Weiteren im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge möglichen Risiken bei künftigen Schwangerschaften entgegengewirkt werden.“

17 Prozent der Schwangeren sind Rhesus-negativ

Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV): „Gemeinsam haben wir die ambulante medizinische Versorgung von Schwangeren verbessert mit einer Leistung, die nicht nur den Frauen mehr Sicherheit gibt. Sie hilft letztlich auch dem ungeborenen Kind. Es handelt sich also um einen für alle Seiten nutzbringenden Gentest, der vollkommen zu Recht in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen wurde.“

Im Rahmen bisheriger Vorsorgeuntersuchungen wird routinemäßig auch das Blutgruppenmerkmal Rhesusfaktor der werdenden Mutter bestimmt. Allen Rhesus-negativen Schwangeren ist hierbei eine Anti-D-Prophylaxe in Form einer Spritze angeboten worden, da der Rhesusfaktor des ungeborenen Kindes unbekannt war und erst nach der Geburt bestimmt werden konnte. Weist das ungeborene Kind einen positiven Rhesusfaktor auf, kann es aufgrund einer Antikörperbildung bei der Mutter unter anderem zu schwerwiegenden Schädigungen des Fötus während der Schwangerschaft sowie bei einer erneuten Schwangerschaft kommen. Schätzungsweise circa 17 Prozent der Schwangeren sind Rhesus-negativ und können damit dieses Angebot ihrer gesetzlichen Krankenversicherung in Anspruch nehmen. Um den Gentest durchzuführen, reicht eine einfache Blutprobe der Mutter aus.

Quelle: KBV, 29.06.2021

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