Fachkräftemangel: Was hält die Generation 50+ im Job?

TK-Gesundheitsreport 2024
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Fast ein Drittel der älteren Erwerbstätigen ab 50 Jahren (31,3 Prozent) plant, vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Job auszuscheiden.

Der demografische Wandel hat den Arbeitsmarkt fest im Griff. Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer gehen in den nächsten Jahren in Rente, während nicht genügend jüngere Beschäftigte nachrücken. Eine aktuelle Befragung von mehr als 1.000 Erwerbstätigen ab 50 Jahren durch das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt: Fast ein Drittel der älteren Erwerbstätigen ab 50 Jahren (31,3 Prozent) plant sogar, vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Job auszuscheiden. Das ist ein Ergebnis des TK-Gesundheitsreports 2024 „Fachkräftemangel: Was hält die Generation 50+ im Job?", der am 2. Juli in Berlin vorgestellt wurde.

„Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist es für Arbeitgeber unerlässlich, die Generation 50+ noch stärker in den Fokus zu rücken", so Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. „Ältere Beschäftigte sind eine wertvolle Ressource für die Unternehmen. Sie verfügen über großes Erfahrungswissen, sind gut vernetzt und haben sich in der Regel über Jahre an ihrem Arbeitsplatz bewährt."

Bindung von älteren Beschäftigten

Ein Großteil der Firmen und Institutionen hat das bereits erkannt. Laut einer weiteren Befragung des IFBG von mehr als 300 Betrieben aus dem ganzen Bundesgebiet geben gut drei Viertel der befragten Personalverantwortlichen sowie Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer (77 Prozent) an, dass die Bindung von älteren Beschäftigten in den nächsten drei Jahren eine große Bedeutung für ihre Unternehmen haben wird. Bei 46 Prozent der Unternehmen geht in den nächsten fünf Jahren mehr als ein Viertel der Belegschaft in den Ruhestand.

Doch was genau sind die Faktoren, die ältere Beschäftigte länger im Job halten? Was wünscht sich die Generation 50+ konkret, um ihr Ausscheiden aus dem Arbeitsleben aufzuschieben? Neben einem höheren Gehalt (66,5 Prozent) nennen die Ü-50-Jährigen vor allem Maßnahmen zur flexibleren Arbeitszeitgestaltung wie „Anpassung der Arbeitszeit an individuelle Bedürfnisse" (73,7 Prozent) und „Unterstützung, den Renteneintritt individuell zu gestalten" (70,3 Prozent). Hier liegen jedoch Wunsch und Wirklichkeit noch weit auseinander. So bietet nur etwas mehr als die Hälfte der für den Report befragten Arbeitgeber bereits flexiblere Arbeitszeiten an (57 Prozent).

Ähnlich ist es bei den Angeboten, den Übergang in den Ruhestand individuell zu gestalten. Das setzt nach eigenen Angaben nicht einmal die Hälfte der befragten Arbeitgeber um (48,8 Prozent). Lediglich bei der Möglichkeit, zwischen Teilzeit und Vollzeit zu wechseln, sowie gesundheitsförderlichen Maßnahmen stimmen Wunsch und Angebot überein.

Gesundheit wesentlicher Faktor für längeres Arbeiten

Wie wichtig die Gesundheit für ein langes Arbeitsleben ist, zeigt der zweite Teil des Reports. Dafür wurden vom Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (aQua-Institut) die Abrechnungsdaten von mehr als 420.000 bei der TK versicherten Berufstätigen aus den Geburtsjahrgängen 1948 bis 1956 auswertet, die in den Jahren zwischen 2014 bis 2023 ein Alter von 67 Jahren erreichten oder verstorben waren.

„Es zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Fehlzeiten der Beschäftigten in jüngeren Jahren und dem längeren Arbeiten über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus", erklärt Dr. Thomas Grobe vom aQua-Institut. „Von den Beschäftigten, die im Jahr 2012 im Vorfeld des Beobachtungszeitraums keinen einzigen Tag arbeitsunfähig gemeldet waren, waren 14,1 Prozent mit 67 Jahren, also nach ihrem regulären Renteneintritt, immer noch berufstätig. Von den Beschäftigten, die 43 Tage oder mehr krankgeschrieben waren, waren es nur 7,1 Prozent."

Im Schnitt arbeiten 11,6 Prozent über die Renteneintrittsgrenze hinaus. Diese Ergebnisse verdeutlichen laut Kassenchef Baas, wie wichtig es sei, mit der Gesundheitsförderung bereits frühzeitig und über alle Altersgruppen hinweg anzufangen.

Quelle: TK

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