Diese Steigerung entspricht rund 53.000 zusätzlichen Todesfällen im Juli dieses Jahres im Vergleich zu den monatlichen Durchschnittswerten für 2016-2019. Laut EU-Statistikbehörde sei dies ein ungewöhnlich hoher Wert für diesen Monat gewesen. Die Übersterblichkeitsrate lag demnach im Juli 2020 nur bei +3 % (10.000 zusätzliche Todesfälle) und im Juli 2021 bei +6 % (21.000 zusätzliche Todesfälle). Die Statsitiker geben zu bedenken, dass nach den vorliegenden Informationen ein Teil des Anstiegs der Sterblichkeitsrate im Juli 2022 im Vergleich zum selben Monat der letzten beiden Jahre auf die Hitzewellen zurückzuführen sein könnte, die Teile Europas während des Berichtszeitraums heimgesucht hatten.
Spanien und Zypern an der Spitze
Die Übersterblichkeit variierte laut Eurostat weiterhin zwischen den einzelnen EU-Mitgliedstaaten, wobei acht Mitgliedstaaten Werte über dem EU-Durchschnitt verzeichneten. Die höchsten Raten im Juli 2022, mehr als das Doppelte des EU-Durchschnitts, wurden in Spanien (+37%) und Zypern (+33%) verzeichnet. Griechenland folgte mit +31%.
In der Zwischenzeit verzeichnete nur Lettland einen Rückgang (-0,5 %). Das Land blieb damit unter den monatlichen Durchschnittswerten für 2016-2019. Deutschland lag im Juli bei +15,2% und damit in der Nähe des Durchschnitts (15,8%). Mehrere Mitgliedstaaten verzeichneten im Juli 2022 einen Anstieg der Übersterblichkeitsrate im Vergleich zum Vormonat, wobei die höchsten Anstiege in Griechenland (+24 Prozentpunkte), Spanien (+21 Prozentpunkte) und Italien (+20 Prozentpunkte) zu verzeichnen waren. Der Indikator ist jedoch in sieben Mitgliedstaaten gesunken, und die stärksten Rückgänge gegenüber Juni wurden in Lettland (-7 Prozentpunkte), Estland (-5 Prozentpunkte) und Litauen (-4 Prozentpunkte) verzeichnet.
Die EU verzeichnete frühere Spitzenwerte der Übersterblichkeit im April 2020 (+25%), November 2020 (+40%), April 2021 (+21%) und November 2021 (+27%). Deutschland erreichte im Dezember 2021 mit +24,2% einen Höchstwert und lag damals sogar über dem Durchschnitt der EU.
Quelle: Eurostat
Artikel teilen