Durchbruch gegen resistente Tuberkulose

MDR/RR-TB
mg
Tuberkulose
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Eine groß angelegte Studie im Kampf gegen Tuberkulose hat drei neue Therapieschemata für multiresistente oder rifampicinresistente Tuberkulose hervorgebracht, die nun von der WHO empfohlen werden.

Die neuen Therapiemöglichkeiten wurden innerhalb der klinischen endTB-Studie untersucht und zwischen 2017 und 2023 in sieben Ländern untersucht. Der Vorteil: Sie sind kürzer und mindestens genauso wirksam wie bisherige Therapien der MDR-TB. Während die Vergleichsbehandlung 18 Monate dauert und tägliche Injektionen beinhaltet, können Patientinnen und Patienten mit der neuen oralen Therapie in neun Monaten geheilt werden. Aufgrund der hohen jährlichen Fallzahlen – rund eine halbe Million Menschen stecken sich jährlich neu an mit MDR- oder RR-TB – bedeuten die neuen Therapiemöglichkeiten einen großen Durchbruch.

Orale Einnahme und breit zugänglich

Neben der neuen oralen Therapie hat die WHO jetzt auch die sechsmonatige Therapie BEAT-Tuberculosis empfohlen. Gemeinsam mit der bereits 2022 zugelassenen BPaLM-Therapie bieten diese drei lang erwarteten Ansätze Alternativen zu den bisherigen langen und toxischen Behandlungen. Dabei sind auch Gruppen inkludiert, die sonst eher selten Zugang zu solch neuen Therapiemöglichkeiten erhalten: Kinder, Jugendliche, Schwangere und auch Stillende können hiervon profitieren.

Mit den neuen Behandlungen soll sich die Lücke zwischen Notwendigkeit (500.000 Patienten pro Jahr) und tatsächlicher Behandlung (nicht  mehr als 35 Prozent pro Jahr) verkleinern. Außerdem basieren die Therapien auf Medikamenten, die alle oral eingenommen werden können und nicht mehr mittels des primären Patents reglementiert sind. Dennoch sind zwei der neuen Ansätze abhängig von delamanid, einem Medikament, was noch sehr teuer ist und dadurch nur restriktiv erhältlich. Die Projektverantwortlichen fordern die Firma daher auf, anderen Firmen die Möglichkeit zum Vertrieb zu erteilen und das Medikament dadurch leichter erhältlich zu machen.

Vordergründiger Einsatz von NGOs

Zu betonen sei der Einsatz von gemeinnnützigen Organisationen (NGO), so Dr. Guglielmetti von Médecins Sans Frontières und Direktor der endTB-Studie, die kontrollierte Studien zu neuen Therapien durchgeführt haben, während die Hersteller lediglich neue Medikamente auf den Markt brachten.

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