Zusammenfassung
Dengue-Fieber, eine tropische Infektionskrankheit, ist weltweit auf dem Vormarsch und wird deshalb auch als emerging disease (sich ausbreitende Krankheit) bezeichnet. Mit über 300 Millionen infizierten Menschen und ca. 90 Millionen an Dengue-Fieber Erkrankten ist Dengue-Fieber die häufigste virale Infektionskrankheit in den subtropischen und tropischen Gebieten. Die klinische Diagnose ist aufgrund der unspezifischen Anfangssymptome erschwert. Sporadische und milde Verläufe sind nur durch den virologischen Nachweis des Dengue-Virus zu erkennen und differenzialdiagnostisch von anderen Viruserkrankungen wie z.B. dem Chikungunya-Fieber, Gelbfieber, der West-Nil-Virus-Infektion, Frühsommermeningoenzephalitis und Malaria abzugrenzen. Mögliche Kreuzreaktionen mit anderen Flaviviren müssen berücksichtigt werden. Zur Bestätigung einer Verdachtsdiagnose stehen unterschiedliche Nachweismethoden zur Verfügung. Ein Erregernachweis kann nur während der kurzen virämischen Phase in den ersten 4 bis 5 Krankheitstagen mit der RT-PCR erfolgen. Als wichtiger Marker zur Bestätigung einer Dengue-Virus-Infektion hat sich das Dengue-NS1 (Nichtstruktur)-Protein sowohl bei Erst- als auch bei Zweitinfektionen vom 1. bis zum 9./10. Tag nach Symptombeginn bewährt. Da das Virus und das NS1-Antigen nur bis zum 10. Tag nach Krankheitsbeginn nachweisbar sind, hat der serologische Antikörpernachweis in der Dengue-Virus-Diagnostik einen hohen Stellenwert. IgM-Antikörper sind ca. ab dem 5. Krankheitstag, IgG-Antikörper ab dem 10. bis 14 Tag im Serum/Plasma nachweisbar. Nach Empfehlung der WHO sollte das Blut eines Patienten mit Verdacht auf Dengue-Fieber immer dann auf Antikörper gegen das Chikungunya-Virus untersucht werden, wenn eine Infektion mit Dengue-Viren ausgeschlossen werden kann, der Patient sich aber in einem Gebiet aufgehalten hat, in dem Chikungunya-Fieber vorkommt.
Entnommen aus MTA Dialog 05/2015
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