Cyclin C: Schlüsselfaktor der ALL

Akute lymphatische Leukämie
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Akute lymphoblastische Leukämie
© Sviatlana/stock.adobe.com
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Resistenzen und Langzeittoxizität stellen ein großes Problem der akuten lymphatischen Leukämie dar. Cycline sind schon länger der Fokus auf der Suche nach geeigneten Therapien. Nun ist einem internationalen Forschungsteam ein Durchbruch gelungen.

Generell zählt die akute lymphatische Leukämie (ALL) zu den selteneren Krebserkrankungen unter Erwachsenen und macht etwa 20 Prozent der adulten Leukämien aus. Doch sie gehört zur häufigsten Krebserkrankung im Kindesalter und macht etwa 80 Prozent der pädiatrischen Leukämien aus. Trotz großer Fortschritte in der Therapie dieser Krebserkrankung sind Resistenzen und Langzeittoxizitäten immer noch eine große Herausforderung.

ALL: Rolle der CDK

Schon seit Jahren ist die Rolle der Cycline und der Cyclin-abhängigen Kinasen (CDK) bekannt und steht im Mittelpunkt der Forschung. Cyclin-CDK-Komplexe sind in vielen zellulären Prozessen involviert: sie treiben den Zellzyklus an, agieren in der Transkriptions- und epigenetischen Regulierung, der Selbsterneuerung der Stammzellen und dem Stoffwechsel. Aufgrund dieser Vielzahl an Prozessen, an denen diese Komplexe beteiligt sind, geht man bei vielen Krebserkrankungen von einer Fehlregulation der CDK aus. 

Nun ist einem internationalen Team unter der Leitung der veterinärmedizinischen Universität Wien ein Durchbruch gelungen. Sie untersuchten die Rolle von Cyclin C bei bösartigen B-Zell-Tumoren – eine bisher noch nicht untersuchte Kombination. „Das Verständnis der Mechanismen, die das Fortschreiten von B-ALL steuern, ist aber eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung innovativer pharmakologischer Hemmstoffe und die Verfeinerung von Behandlungsstrategien“, erklärt Studien-Erstautorin Jana Trifinopoulos vom Zentrum für Biologische Wissenschaften der Vetmeduni.

Krebszellen anfälliger für Stress

In der Studie konnten die Forschenden eine zentrale onkogene Rolle von Cyclin C in leukämischen Zellen feststellen. Fiel Cyclin C weg, waren die B-ALL-Zellen anfälliger für Stress. Dies deutet daraufhin, dass Cyclin C eine Sensibilisierung der Krebszellen ermöglicht und dadurch zu einem vielversprechenden Ziel für die Krebstherapie wird.

Gestützt wird diese Annahme durch die Analyse pädiatrischer BCP-ALL-Patientinnen und -Patienten. Hier deutet Cyclin C auf eine geringere Überlebenschance hin und hohe CCNC-Werte stehen in Verbindung mit einem frühen Rückfall systemisch behandelter Patientinnen und Patienten. Somit kann Cyclin C die Dauer der Wirksamkeit einer systemischen Therapie beeinflussen, wodurch ein zusätzlicher Angriff auf Cyclin C von Vorteil sein kann, um Patientinnen und Patienten in Remission in diesem Stadium zu halten.

Es wurde bereits eine cyclin-abbauende Verbindung entwickelt und getestet, die nun weitere Untersuchungen durchlaufen muss. 

Literatur:
Trifinopoulos J et. al.: Cyclin C promotes development and progression of B-cell acute lymphoblastic leukemia by counteracting p53-mediated stress responses. Haematologica, 10. Oktober 2024; DOI: 10.3324/haematol.2024.285701.

Quelle: idw

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