Um die Mängel in der Chronikerversorgung zu beheben, wurden vor 20 Jahren Disease-Management-Programme (DMP) eingeführt. Sie sollen die Lebensqualität von chronisch kranken Menschen verbessern. Die Idee: Hausärztinnen und -ärzte erstellen eine standardisierte Dokumentation der Behandlung, vereinbaren individuelle Therapieziele mit den Patientinnen und Patienten und fördern deren Eigeninitiative, um den Krankheitsverlauf zu verbessern. Für diese strukturiertere und engmaschigere Behandlung der Betroffenen erhalten die Ärztinnen und Ärzte eine gesonderte Vergütung. Die Patientinnen und Patienten lernen in Schulungen, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen. Und sie werden regelmäßig an anstehende Arzttermine erinnert.
Am meisten profitieren Typ-1-Diabetes-Patienten
Eine Auswertung der AOK Nordost zeigt nun: Menschen, die an Diabetes, der Koronaren Herzkrankheit, COPD oder Asthma leiden, können besser mit ihrer Krankheit leben, wenn sie an einem DMP-Programm teilnehmen. Im Schnitt mussten sie 22 Prozent seltener ins Krankenhaus als AOK-Versicherte, die nicht in ein DMP eingeschrieben sind. Am meisten profitierten dabei AOK-Versicherte mit Typ 1-Diabetes, die an dem DMP-Programm teilnehmen. Sie mussten im Schnitt 29 Prozent seltener ins Krankenhaus als AOK-Versicherte mit Typ 1-Diabetes, die nicht in das Programm eingeschrieben sind.
Deutliche Reduzierung der Klinikaufenthalte
Versicherte, die an Typ 2-Diabetes oder an Koronarer Herzkrankheit leiden, müssen im Schnitt 27 Prozent seltener ins Krankenhaus. Und auch Versicherte, die an Asthma (-15%) oder an der chronischen Lungenkrankheit COPD leiden (-10%), müssen dank DMP seltener ins Krankenhaus – was dem Gesundheitssystem unnötige Kosten erspart. Insgesamt sind in Mecklenburg-Vorpommern 58 Prozent aller chronisch kranken AOK-Versicherten in ein DMP-Programm eingeschrieben.
Quelle: AOK Nordost
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