COPD: Stärkere Überwachung und Steuerung der Arzneimitteltherapie

Disease-Management-Programm aktualisiert
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Das Disease-Management-Programm zur Lungenerkrankung COPD ist an den neuesten medizinischen Wissensstand angepasst worden. Insbesondere die Hinweise zur medikamentösen Therapie wurden an aktuelle Leitlinienempfehlungen angeglichen. Die geänderte Richtlinie soll am 1. April 2023 in Kraft treten.

Zu den wesentlichen Änderungen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen hat, zählt eine noch stärkere Überwachung und Steuerung der Arzneimitteltherapie. Insbesondere die Indikation für inhalative Corticosteroide ist regelmäßig zu überprüfen. Außerdem wurde aufgenommen, dass bei Notwendigkeit einer Langzeit-Sauerstofftherapie, diese mindestens 15 Stunden pro Tag durchzuführen ist.

Verfahren angepasst

Bei den operativen Therapieoptionen wurden die lungenfunktionsverbessernden Verfahren angepasst. So ist bei einem schweren Lungenemphysem nach Ausschöpfung aller medikamentösen und anderer nicht invasiver Therapiemöglichkeiten eine Lungenvolumenreduktion zu erwägen. In Einzelfällen kann bei Patientinnen und Patienten mit sehr schwerer COPD (chronic obstructive pulmonary disease) als letztes geeignetes Mittel eine Lungentransplantation in Betracht gezogen werden.

Zugang zu Tabakentwöhnungsprogrammen

Inhalationsrauchen verschlechtert die Prognose einer COPD erheblich. Tabakkarenz ist somit die wichtigste Maßnahme, um den Verlauf der COPD und deren Folgen zu verlangsamen. Deswegen stehen Maßnahmen zur Tabakentwöhnung im Vordergrund der Therapie. Entsprechend wichtig ist es, jedem Raucher mit COPD Zugang zu einem strukturierten, evaluierten und publizierten Tabakentwöhnungsprogramm zu ermöglichen (siehe Infokasten unten).

Änderungen voraussichtlich ab 1. April 2023

Alle Änderungen gelten nicht sofort. Zunächst prüft das Bundesgesundheitsministerium die aktualisierten Anforderungen an das DMP für COPD. Nach Nichtbeanstandung tritt die geänderte Richtlinie voraussichtlich am 1. April 2023 in Kraft. Danach müssen innerhalb eines Jahres die DMP-Verträge zwischen Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenhäusern an die neuen Anforderungen angepasst werden. Derzeit nutzen rund 830.000 gesetzlich versicherte COPD-Erkrankte die Möglichkeit, sich innerhalb des DMP strukturiert behandeln zu lassen. Wichtigster Risikofaktor, an COPD zu erkranken, ist das Tabakrauchen.

Folgende Tabakentwöhnungsprogramme entsprechen den DMP-Anforderungen und sind bundesweit verbreitet:            

Disease-Management-Programm (DMP) zur strukturierter Behandlung von Menschen mit chronischen Erkrankungen gibt es aktuell zu folgenden Erkrankungen:

  • Asthma bronchiale
  • chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD)
  • Diabetes Typ 1
  • Diabetes Typ 2
  • koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Brustkrebs (bei Frauen)

Der G-BA hat die DMP-Anforderungen zu weiteren Erkrankungen – Herzinsuffizienz, Depression, rheumatoide Arthritis, Osteoporose und chronischer Rückenschmerz – bereits festgelegt. Regionale Vertragsabschlüsse zu diesen Indikationen stehen derzeit noch aus. Darüber hinaus laufen im G-BA aktuell Beratungen zu dem neuen DMP-Adipositas.

Beschluss des G-BA zum DMP COPD

Quellen: KBV, G-BA

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