Cardio-CT: die Revolution in der Herzdiagnostik
Ihre Fähigkeit, präzise und detaillierte Bilder des Herzens und der Herzkranzgefäße zu liefern, macht sie in der modernen kardiologischen Diagnostik zu einer unverzichtbaren Methode. Hinzu kommt, dass die Herz-CT eine Kassenleistung geworden ist, was den flächendeckenden Einsatz weiter vorantreibt.
Cardio-CT ermöglicht es, koronare Herzkrankheiten, Kalkablagerungen in den Gefäßen und andere strukturelle Herzveränderungen nicht invasiv und in hoher Detailgenauigkeit darzustellen. Schon geringste Veränderungen können erkannt werden, bevor sie klinisch relevant werden. In vielen Fällen ersetzt die Cardio-CT eine Koronarangiografie, was das Risiko und die Belastung für die Patientinnen und Patienten minimiert. Im Vergleich zum diagnostischen Herzkatheter, einem invasiven Verfahren, bietet die Cardio-CT den enormen Vorteil, ohne Eingriff und damit ohne die damit verbundenen Risiken und Unannehmlichkeiten auszukommen. Darüber hinaus sind Untersuchungen schnell durchführbar, was besonders in Notfällen entscheidend ist. Mit ihrer hohen Sensitivität und Spezifität liefert die Cardio-CT entscheidende diagnostische Informationen, die eine präzise Planung weiterer therapeutischer Schritte ermöglichen.
Vielseitigkeit und Präzision der Cardio-CT
Ein wesentlicher Aspekt der Cardio-CT ist ihre Vielseitigkeit. Sie wird nicht nur zur Diagnostik von koronaren Herzkrankheiten eingesetzt, sondern bietet auch wertvolle Informationen bei der Beurteilung von Herzklappen, angeborenen Herzfehlern und Myokarderkrankungen. Dank ihrer hohen Bildauflösung lassen sich selbst kleinste Strukturen des Herzens klar darstellen, was die diagnostische Genauigkeit erheblich steigert.
Die Herzbewegung stellt eine Herausforderung dar, die moderne Cardio-CT-Scanner mit ultrakurzen Scanzeiten meistern. Dadurch lassen sich Bilder in wenigen Millisekunden aufnehmen. Zudem bietet CT im Gegensatz zu Ultraschall und MRT eine millimetergenaue Darstellung der koronaren Gefäße und ihrer Umgebung, einschließlich Kalk-Scoring. Durch die Kopplung mit einem EKG werden Aufnahmen exakt in der gewünschten Herzphase erstellt, was Artefakte minimiert und die Bildqualität maximiert. Besonders bei Betroffenen mit erhöhtem Risiko für Komplikationen bietet die Cardio-CT eine sichere Alternative, die gleichermaßen effizient und patientenfreundlich ist.
Fortschritte in der Medizintechnik
Die rasante Entwicklung in der Medizintechnik treibt auch die Cardio-CT voran. Zu den jüngsten Innovationen zählen immer kürzer werdende Rotationszeiten, Volumen-CT-Scanner, die das gesamte Herz in nur einer Rotation vollständig abbilden, sowie Dual-Source-CT-Systeme, die noch kürzere Scanzeiten und eine optimierte Bildqualität selbst bei hohen Herzfrequenzen ermöglichen. Künstliche Intelligenz unterstützt bei der Bildrekonstruktion, reduziert Bildrauschen und hilft, die Strahlenexposition weiter zu senken, ohne die diagnostische Qualität zu beeinträchtigen.
Eine bahnbrechende Neuerung sind die sogenannten Photonen-Zähl-Detektoren, die die Gewebedifferenzierung verbessern und eine genauere Analyse der Gefäßzusammensetzung erlauben. Neue Algorithmen und hardwarebasierte Verbesserungen tragen zudem dazu bei, die Strahlendosis für die Patientin/den Patienten weiter zu senken. Darüber hinaus ermöglicht die Integration innovativer Softwarelösungen eine noch präzisere und schnellere Auswertung der gesammelten Daten, was die Diagnostik insgesamt effizienter gestaltet.
Bedeutung der Weiterbildung
Neben den technologischen Aspekten spielt auch die Weiterbildung eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Cardio-CT. Durch spezialisierte Schulungsprogramme wird sichergestellt, dass die neuesten Technologien effektiv und korrekt angewendet werden. Dies ist besonders wichtig, da die Interpretation der Ergebnisse und die Wahl der geeigneten Protokolle maßgeblich die Qualität der Untersuchung beeinflussen.
Damit die Durchführung einer Cardio-CT-Untersuchung auf hohem Niveau möglich ist, müssen MTR in der Anwendung dieser Methode bestmöglich ausgebildet sein. Das Erlernen dieser Methode ist ein Prozess mit einer Lernkurve, die davon abhängt, wie viele Cardio-CT-Untersuchungen in der jeweiligen Institution durchgeführt werden. Diese Lernkurve kann steiler oder flacher ausfallen. Darüber hinaus erfordert die Cardio-CT deutlich mehr Wissen und Erfahrung als klassische CT-Untersuchungen, da es zahlreiche Faktoren gibt, die das Untersuchungsergebnis beeinflussen können. Dazu zählen unter anderem die präzise Steuerung der EKG-Synchronisation, die korrekte Wahl der Kontrastmittelprotokolle und die Berücksichtigung patientenspezifischer Variablen wie Herzfrequenz oder Atembewegungen.
Aufgrund der Tatsache, dass die Durchführung von Cardio-CT ein längerer Lernprozess ist, hat es sich bewährt, einen begleitenden Lernprozess zu nutzen anstatt eines zweitägigen Intensivtrainings, bei dem eine große Menge Wissen in kurzer Zeit vermittelt wird. Ein begleitendes Konzept ermöglicht es, das erlernte Wissen über einen längeren Zeitraum hinweg zu festigen und die notwendige Routine für diese anspruchsvolle Technik aufzubauen. Ergänzend dazu haben sich Mentoringsysteme bewährt, bei denen erfahrene Anwenderinnen und Anwender neuen MTR kontinuierlich zur Seite stehen und so eine nachhaltige Wissensvermittlung sicherstellen.
Zukunftsperspektiven
Cardio-CT ist weit mehr als eine diagnostische Methode – sie ist eine Revolution in der kardiologischen Bildgebung, die sich in den vergangenen Jahren zu einer exzellenten diagnostischen Methode entwickelt hat. Mit ihrer Fähigkeit, eine KHK frühzeitig und präzise zu erkennen, bietet sie Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten ungeahnte Möglichkeiten. Die kontinuierlichen Innovationen in diesem Bereich lassen erahnen, dass die Reise gerade erst begonnen hat.
Diese Technologie wird nicht nur die Art und Weise, wie wir Herzkrankheiten diagnostizieren, sondern auch, wie wir sie behandeln und managen, grundlegend verändern. Die Vision ist klar: Eine immer präzisere, sicherere und patientenfreundlichere Diagnostik, die Leben rettet und die Lebensqualität verbessert. Diese Zukunftsperspektive macht die Cardio-CT zu einem zentralen Bestandteil der modernen Kardiologie, mit dem Potenzial, die Herzmedizin auf ein völlig neues Niveau zu heben.
Cardio-CT am DIW-MTA – neuer Termin, neues Konzept
Wir freuen uns, Ihnen heute den neuen Kurstermin sowie das neue Konzept für den Kurs „Cardio CT“ in 2025 präsentieren zu dürfen.
Der Kurs „Cardio CT“ wird an zwei Terminen online via Zoom stattfinden. Der Auftakt findet am 21. März 2025 von 16 bis 17:45 Uhr statt. Dort erhalten Sie eine Einführung in die Welt der Cardio-CT und Ihnen wird die Plattform erklärt, auf der Sie ein Blended-Learning-Teil/-Videos erwarten. Während der Blended-Learning-Phase werden Sie durch den Seminarleiter bei inhaltlichen Fragen betreut.
Nach einer mehrwöchigen Bearbeitungsphase wird das im Blended Learning erlernte Wissen erneut in einer synchronen Abschlussveranstaltung online am 23. Mai 2025 von 15 bis 17:45 Uhr zusammengetragen, reflektiert und offene Fragen geklärt.
Die Anmeldung ist im Stud.IP möglich! Gerne beantworten wir Ihnen weitere Fragen rund um unser Angebot unter info@diw-mta.de oder telefonisch zu unseren Sprechzeiten unter 030 33844064.
Entnommen aus MT im Dialog 2/2025
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