Boomer erreichen das Alzheimer-Alter

Welt-Alzheimertag
mg
Alzheimer
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Schon jetzt leiden immer mehr Menschen an Alzheimer. Nun kommt auch die Generation der Babyboomer in das kritische Alter. Gepaart mit dem Fachkräftemangel und neuen Therapien, die eine frühe Diagnose voraussetzen, sind dies entscheidende Faktoren, die eine bedarfsgerechte Versorgung gefährden können.

Je älter die Gesellschaft wird, desto mehr Menschen können von einer Alzheimer-Erkrankung betroffen sein. Nun kommt die Generation der Babyboomer in das kritische Alter. Schon länger weist die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) darauf hin, dass wir uns auf einen Versorgungsengpass zu bewegen. Anlässlich des Welt-Alzheimertags macht die DGN weiter darauf aufmerksam und fordert jetzt die Versorgungsstrukturen für eine bedarfsgerechte Behandlung zu erstellen.

Frühere Diagnose

Denn obwohl neue Therapien und bessere Diagnosemöglichkeiten vorliegen, bedeuten sie keine Entlastung für die Facharztpraxen. Bisher standen nur Therapien zur Verfügung, die erst in späteren Alzheimer-Stadien eingesetzt werden können. Daher wurden leichte kognitive Einschränkungen nicht diagnostisch abgeklärt. Die neuen Therapien hingegen erfordern ein Eingreifen in den Frühstadien von Alzheimer

Eine dieser neuen Therapieansätze, die im Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung eingesetzt werden können, sind Antikörper. Mit ihnen kann sich das Fortschreiten um bis zu 30 Prozent verlangsamen lassen – eine Möglichkeit, die sich kein Betroffener entgehen lassen sollte. Doch dafür muss die Erkrankung rechzeitig noch im Frühstadium diagnostiziert werden. Dies präsentiert eine Mammutaufgabe für die Facharztpraxen, da mit steigendem Alter der Gesellschaft immer mehr Betroffene diagnostiziert und behandelt werden müssen. Allein die Gabe der Antikörper bindet einen großen Anteil der fachärztlichen Ressourcen.

Entlastung durch Hausarztpraxen

Die Hausarztpraxen können hier einen wichtigen Anteil haben, in dem dort die frühzeitige Einschätzung erfolgt, bevor betroffene Patientinnen und Patienten zur Diffenzialdiagnose in die Facharztpraxen gelangen. Denn nicht jeder, der mal etwas vergisst, leidet an Alzheimer: Ist die Vergesslichkeit altersgerecht oder sollte sie differenzialdiagnostisch abgeklärt werden? Dafür müssten jedoch Hausärztinnen und Hausärzte Dmenztests durchführen, was Zeit in Anspruch nimmt und entsprechend vergütet werden muss. Der Fachkräftemangel verschärft die Situation zunehmend.

Sowohl für die Hausarztpraxen als auch die Facharztpraxen und Gedächtnisambulanzen gilt es daher, bereits jetzt die notwendigen Versorgungsstrukturen zu erstellen. Die DGN plädiert daher für einen Ausbau der Versorgung, um dem drohenden Engpass zu entgehen und Betroffenen bereits im Frühstadium die neuen Behandlungen zu ermöglichen. 

Expertenvideos

Zum Welt-Alzheimertag veröffentlicht die DGN daher eine Videoreihe, die die neurogenerative Erkrankung in den Fokus nimmt. Experten berichten hier über neue Behandlungsmöglichkeiten und welche Strukturen notwendig sind, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten.

Quelle: DGN

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