Baden-Württemberg präsentiert Medizindaten-Infrastruktur

Gesundheitscloud MEDI:CUS
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Arzt hält Schild mit Gesundheitsdaten
© MQ-Illustrations/stock.adobe.com
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Schluss mit Papierchaos und doppelten Untersuchungen? MEDI:CUS soll die Nutzung von relevanten Patientendaten über eine zentrale, geschützte Cloudplattform ermöglichen.

Mit MEDI:CUS startet Baden-Württemberg eine cloudbasierte Plattform, die Universitätskliniken, Krankenhäuser sowie perspektivisch Arztpraxen und Patienten vernetzen und die medizinische Versorgung und Forschung so auf ein neues Level bringen soll. Unter dem Motto „MEDI:CUS – Daten retten Leben“ stellten Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Gesundheitsminister Manne Lucha und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski gemeinsam das Projekt in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin vor. Die Gesundheitscloud könne die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen – von Universitätskliniken und Krankenhäusern über die gesamte Versorgungskette hinweg – vereinfachen und so die datengestützte Gesundheitsversorgung und Forschung der Zukunft weiter vorantreiben, so die Erwartungen. Neben technischen Basisdiensten, wie zum Beispiel der Verwaltung der Benutzerdaten oder Maßnahmen zur Cybersicherheit, soll MEDI:CUS spezifische Fachdienste anbieten. Dazu zählen ein Datenaustausch-Messenger und die Möglichkeit der direkten Telekonsultation zwischen medizinischem Personal untereinander – auch krankenhausübergreifend – sowie zwischen medizinischem Personal und Patientinnen und Patienten. So könnten z.B. ärztliche Zweitmeinungen eingeholt werden. Es bestehe dabei auch die Möglichkeit, Laborergebnisse, Bildmaterial oder medizinische Befunde auszutauschen und stets am richtigen Ort zentral abrufbar und damit verfügbar zu haben. Höchste Cybersicherheitsstandards sollen dabei den maximalen Schutz sensibler Gesundheitsdaten gewährleisten. Für Patientinnen und Patienten soll dies zu einer besseren Diagnostik und eine bestmöglich auf die jeweilige Patientin oder den Patienten abgestimmte Versorgung führen.

„Daten können Leben retten“

„Mit MEDI:CUS schaffen wir eine Plattform, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Wir nutzen die Digitalisierung zum maximalen Wohle der Patienten und für eine bestmögliche Versorgung. Die medizinische Forschung lebt davon, Daten digital zu erheben, zu verknüpfen und auszuwerten. Kurz gesagt: Daten können Leben retten. Wir in Baden-Württemberg sorgen dafür, dass das auch gelingt“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl. Auch Manne Lucha MdL, Minister für Soziales und Gesundheit, sieht große Chancen: „Mit MEDI:CUS entsteht eine zentrale und standardisierte Plattform für das Gesundheitswesen in Baden-Württemberg. Sie ist damit das optimale Instrument, um innovative Anwendungen möglichst rasch aus der Forschung in die Fläche zu bringen, einen nachweisbaren Nutzen für Patientinnen und Patienten zu liefern und so die medizinische Versorgung im Land zu verbessern. MEDI:CUS ergänzt damit auch unser geplantes KI-Reallabor, mit dem wir einen experimentellen Rahmen für die Entwicklung und Erprobung neuer Technologien schaffen wollen.“

Zugang zu wertvollen Gesundheitsinformationen

„Jede bahnbrechende medizinische Entdeckung beginnt mit guten Daten. MEDI:CUS eröffnet Forscherinnen und Forschern den Zugang zu wertvollen Gesundheitsinformationen – sicher, datenschutzkonform und voller Potenzial. So bringen wir medizinischen Fortschritt schneller zu den Menschen“, betont Petra Olschowski MdL, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Nach dem Aufbau einer belastbaren Projektorganisation sei mit dem GovTech Campus ein technischer Implementierungspartner gewonnen worden, dessen Strukturen es ermöglichten, mit einer Vielzahl von Technologieanbietern an der Entwicklung zu arbeiten. Gemeinsam sei bereits zum Jahresende 2024 – zunächst in kleinem Maßstab – eine Cloudumgebung aufgebaut worden und darauf als erster demonstrierbarer Dienst eine Kollaborationslösung an den Start gebracht worden.

Regelbetrieb bis 2027 angestrebt

Noch in diesem Jahr will MEDI:CUS weitere cloudbasierte Dienste wie beispielsweise eine sichere Messengerlösung für den standortübergreifenden klinischen Betrieb umsetzen. In den kommenden Monaten sollen dann erste Kliniken und Krankenhäuser in Baden-Württemberg an die Plattform angeschlossen werden, die diese Dienste in klinischen Prozessen nutzen können. Bis 2027 soll dann der Regelbetrieb etabliert sein, um eine digitale und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung über das Projekt hinaus nachhaltig zu gewährleisten. Die Cloudplattform soll Interoperabilität gewährleisten und somit offen und kompatibel mit bereits etablierten Initiativen wie der Telematikinfrastruktur sein.

Quelle: Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg

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