Ausbildung zum/r Medizinischen Dokumentationsassistenten/-in
Wie in vielen anderen Berufen im medizinischen Bereich, spielen auch bei den MDA der technologische Fortschritt und neue bzw. geänderte Vorschriften eine große Rolle. Es wurde deshalb Zeit, den Lehrplan zu aktualisieren. Der DVMD, Fachverband für Dokumentation und Informationsmanagement in der Medizin, hat deswegen seinen Rahmenlehrplan für das Berufsbild „Medizinischer Dokumentationsassistent“, kurz MDA, überarbeitet und den veränderten Anforderungen angepasst. Der neue Lehrplan setzt Qualitätsstandards, dient Ausbildungsanbietern als Orientierung und schafft Vergleichbarkeit bzw. Abgrenzbarkeit auf dem Ausbildungs-, aber auch dem Arbeitsmarkt.
Dieser Schritt war von vielen Ausbildungsträgern sehnsüchtig erwartet worden, weil die Aktualität des Rahmenlehrplans nicht nur die Qualität der Ausbildung steigert, sondern den Auszubildenden auch mehr Nähe zur beruflichen Praxis vermittelt.
Neue Erkenntnisse berücksichtigt
Der überarbeitete Rahmenlehrplan berücksichtigt neue Erkenntnisse in der Medizin, die Digitalisierung im Gesundheitswesen, neue Tools aus der Informationstechnologie und den Wandel im Gesundheitswesen. Auch steigende gesetzliche, ethische und gesellschaftliche Anforderungen haben das Berufsbild des MDA in den letzten Jahren stark geprägt und die Definition der Kernkompetenzen der MDAs wesentlich beeinflusst. Die Anforderungen an die Medizinischen Dokumentationsassistenten werden daher immer vielfältiger und komplexer, so dass die Ausbildungsanforderungen und die Lehrinhalte dringend aktualisiert werden mussten.
Annett Müller, Vorstandsvorsitzende des DVMD, ist daher stolz und erfreut über die Veröffentlichung der neuen Zielvorgaben: „Der aktualisierte Rahmenlehrplan ist ein wichtiger Meilenstein für unser Berufsbild. Er gibt Ausbildungsanbietern nicht nur eine Orientierung, sondern sichert eine qualitativ hochwertige und praxisnahe Ausbildung. Zudem können wir so einem möglichen Wildwuchs in der Ausbildungslandschaft entgegenwirken. Davon profitieren in der Tat alle: Ausbildungsträger, Auszubildende, die zukünftigen Arbeitgeber und letzten Endes vor allem der Patient.“
Der aktualisierte Rahmenlehrplan ist hier einsehbar.
Berufsbild
Die Ausbildung zum medizinischen Dokumentationsassistenten dauert zwei oder drei Jahre und findet in der Regel an einer staatlichen oder privaten Berufsfachschule statt. Je nach Bundesland erhält der Schüler eine staatliche Anerkennung oder ein Zertifikat über die bestandene Ausbildung.
Im Rahmen der Ausbildung werden Kenntnisse in der Medizin und deren Randgebieten, Fachterminologie und Fachenglisch, Grundlagen der Statistik und deren praktische Anwendung, Datenverarbeitung und Dokumentation vermittelt. Außerdem sind mehrmonatige Praktika Bestandteil der Ausbildung.
Der MDA arbeitet unter Anleitung in Krankenhäusern/Universitätskliniken, in der chemisch-pharmazeutischen Industrie und in Auftragsforschungsinstituten.
Verbandsprofil
„Der Fachverband für Dokumentation und Informationsmanagement in der Medizin“ (DVMD e.V.) ist die Interessenvertretung für alle Berufsgruppen in der Dokumentation und im Informationsmanagement in der Medizin. Der 1972 gegründete Verband zählt derzeit rund 900 Mitglieder. Hauptziele des DVMD sind die Interessenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit in allen Bereichen des medizinischen Informationsmanagements, die Qualitätssicherung von Ausbildung und Studium in diesem Bereich, die Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung, die regelmäßige Organisation von Fachtagungen sowie die Bildung von Kooperationen und Netzwerken. Der Verband setzt sich für eine nationale und europaweite Harmonisierung der Ausbildung sowie für ein einheitliches Berufsbild ein.
Quelle: DVMD
Artikel teilen