Alkohol wird nach wie vor unterschätzt

Nationale Krebspräventionswoche 2022
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Alkoholkonsum und Krebs
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Deutsche Krebshilfe, DKFZ und DKG weisen anlässlich der Krebspräventionswoche (12. bis 16. September) darauf hin, dass Alkoholkonsum nach wie vor zu den wichtigen vermeidbaren Krebsrisikofaktoren zählt. Jedes Jahr gehen in Deutschland etwa 20.000 Krebsfälle auf das Konto von Alkohol.

Anlässlich der Nationalen Krebspräventionswoche vom 12. bis 16. September appellieren die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) an die Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine gesunde Lebensweise fördern: Steuererhöhungen und Werbeeinschränkungen für Alkohol sowie eine Erhöhung des Abgabealters auf 18 Jahre seien evidenzbasierte Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. Pünktlich zur Krebspräventionswoche erscheint auch die Neuauflage des Alkoholatlas Deutschland 2022 – ein Grundlagenwerk für Bevölkerung und Politik, das eine gesellschaftliche Debatte anstoßen soll. Im Laufe der Aktionswoche finden zudem drei „Sober Partys“ in Berlin, Köln und Heidelberg statt. Unter dem Motto „#ZEROHERO: Ohne Alkohol sinkt dein Krebsrisiko“ laden sie ein zum nüchternen Feiern mit allen Sinnen.

Weitverbreitete Droge

Keine andere Droge ist so verbreitet und in unserer Gesellschaft so selbstverständlich präsent wie Alkohol. Dabei können bereits kleine Mengen das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen. Insgesamt konsumiert fast jeder fünfte erwachsene Bundesbürger Mengen, die der Gesundheit schaden können. Im Umgang mit Alkohol müsse deshalb dringend ein Umdenken stattfinden. „Jeder und jede einzelne kann sein Verhalten ändern und ungesunde Gewohnheiten aufgeben. Doch Krebsprävention ist keine reine Privatsache. Die Politik ist im hohen Maße gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine gesunde Lebensweise fördern“, sagt Gerd Nettekoven, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe.

Forderungen der Krebsorganisationen

Um den Alkoholkonsum in Deutschland spürbar zu senken, fordern die drei Krebsorganisationen daher:

  • eine relevante Steuererhöhung für alkoholischer Getränke;
  • eine Einschränkung von Werbung für alkoholische Getränke;
  • eine Erhöhung des Abgabealters für alle Arten von alkoholischen Getränken auf 18 Jahre.

„Steuererhöhungen und Werbeeinschränkungen für alkoholische Getränke sind evidenzbasierte Maßnahmen, die auch international von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen werden. Es sind wichtige politische Weichenstellungen, um den Konsum von Alkohol zu reduzieren und gesundheitsförderliches Verhalten zu stärken“, sagt Prof. Dr. Michael Baumann, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Später das erste Mal konsumieren

Mit der Erhöhung des Abgabealters auf 18 Jahre soll erreicht werden, dass junge Menschen später das erste Mal Alkohol konsumieren. Denn je früher Jugendliche ihr erstes alkoholisches Getränk zu sich nehmen, desto größer ist ihr Risiko, abhängig zu werden. „Alkohol ist ein Zellgift, das unter anderem Krebs auslösen kann. Einen ‚sicheren‘ Alkoholkonsum gibt es neuen Studien zufolge nicht. Aber natürlich sind die Menge und die Häufigkeit des Konsums für das Krebsrisiko relevant“, sagt Prof. Dr. Thomas Seufferlein, der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft. „Deshalb machen wir uns gerade in der diesjährigen Krebspräventionswoche für wirksame politische Regulationsmechanismen stark, die Menschen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol erleichtern.“

Alkoholatlas 2022

Pünktlich zur Krebspräventionswoche 2022 erscheint die Neuauflage des Alkoholatlas Deutschland 2022. Der Atlas fasst aktuelle Daten zum Alkoholkonsum und seinen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen in einem umfassenden übersichtlichen Grundlagenwerk zusammen. Er soll dazu beitragen, in der Bevölkerung und in der Politik das Bewusstsein für die Gefahren des Alkoholkonsums zu verbessern und eine gesellschaftliche Debatte anzustoßen. Gleichzeitig zeigt er auf, welche gesundheitspolitischen Maßnahmen dazu beitragen können, den Alkoholkonsum in der Gesellschaft zu verringern.

Quelle: idw/Deutsche Krebsgesellschaft e. V.

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