Um eine flächendeckend gute pneumologische Diagnostik garantieren zu können, müssen Fachärztinnen und Fachärzte unter einheitlichen Maßstäben die Patientinnen und Patienten untersuchen. Eine Überarbeitung der Empfehlungen zur Lungenfunktionsdiagnostik soll hier einheitliche Bewertungsmaßstäbe setzen unter Bezug aktueller Studien, Statistiken und Referenzwerte. Auch eine grundsätzliche Einteilung zur Bewertung der Lungenfunktion ist in die Überarbeitung eingeflossen.
Schnelle Verbreitung in der Praxis
Um diese Neuerungen für alle Fachärztinnen und Fachärzte erreichbar zu machen, veröffentlicht die Atemwegsliga sieben neue Präsentationen, die frei in Weiterbildungsvorträgen verwendet werden können. Denn in Zukunft werd die Diagnostik der Lunge eine zentralere Rolle in der Pneumologie einnehmen, so Prof. Wolfram Windisch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
Voraussetzung hierfür: die neuen Erkenntnisse müssen möglichst schnell in der Praxis zum Einsatz kommen. Beteiligt an den neuen Empfehlungen haben sich die Deutsche Atemwegsliga (DAL), DGP, die Deutsche Lungenstiftung (DLS) und die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM). Die Neuerungen betreffen unter anderem:
- Spirometrie
- Bodyplethysmographie
- Diffusionskapazität von Kohlenmonoxid
- Unspezifische bronchiale Provokation
- Bronchodilatatorresponse und Reversibilität
- Messung Atemmuskelfunktion/Basisdiagnostik
- Forcierte Oszillometrie/Impulsoszillometrie
Diagnostik und Therapie
Da sich Lungenerkrankungen oft schleichend entwickeln, sind diese Methoden essenziell zur Sicherstellung der Lungengesundheit. Dabei können sie sowohl dazu verwendet werden, mögliche Lungenerkrankungen zu diagnostizieren als auch den Krankheitsverlauf zu überwachen. In Berufen mit potenziellen Lungenschäden, beispielsweise der Chemie- oder Bauindustrie, wird die Lungenfunktion regelmäßig überprüft. Zudem kann zwischen unterschiedlichen Erkrankungen unterschieden werden: ob z.B. eine obstruktive Erkrankung wie COPD vorliegt oder eine restriktive Erkrankung wie die Lungenfibrose. Auch vor Operationen ist der Test der Atemwegsmuskulatur wichtig, um sicherzustellen, dass die Lunge den Belastungen der OP stand halten kann.
Eine Kurzfassung der neuen Empfehlungen wurde hier veröffentlicht. Die Langfassung und passende Vortragsfolien hat die Deutsche Atemwegsliga veröffentlicht.
Quelle: idw
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