Affenpocken: 2 Jugendliche, 2 Über-80-Jährige infiziert

RKI erwartet weitere Fälle in Deutschland
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Das Robert Koch Institut erwartet in Deutschland weitere Affenpocken-Fälle.
Nach derzeitigem Wissen sei für eine Übertragung des Affenpocken-Erregers ein enger Kontakt erforderlich. © angellodeco/stock.adobe.com
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Mit Stand 3.8.2022 sind 2.781 Affenpockenfälle aus allen 16 Bundesländern ans Robert Koch Institut (RKI) übermittelt worden. Bis auf sechs Frauen und zwei Jugendliche infizierten sich vor allem junge bis mittelalte männliche erwachsene Personen, zwei waren allerdings älter als 80 Jahre.

Die sechs erfassten Frauen sind laut RKI 22, 26, 32, 34, 35 und 43 Jahre alt. Die Übertragungen erfolgen in diesem Ausbruch nach derzeitigen Erkenntnissen allerdings in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten, aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben (MSM), teilt das RKI mit. Die Fälle ständen im Zusammenhang mit einem Ausbruchsgeschehen, das seit Mai 2022 viele Länder weltweit, insbesondere Europa und die USA, betrifft.

Weitere Fälle in Deutschland zu erwarten

Das Ausbruchsgeschehen wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 23.7.2022 zur "Gesundheitlichen Notlage mit internationaler Tragweite" (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC) erklärt. Aktuelle internationale Fallzahlen können dem Dashboard der WHO entnommen werden. Auch in Deutschland sind weitere Fälle zu erwarten, so das RKI. Soweit bekannt, erkrankten die meisten Betroffenen nicht schwer.

Affenpocken bei Diagnosestellung einbeziehen

Nach derzeitigem Wissen sei für eine Übertragung des Erregers ein enger Kontakt erforderlich. Es scheine weiterhin möglich, den aktuellen Ausbruch in Deutschland zu begrenzen, wenn Infektionen rechtzeitig erkannt und Vorsichtsmaßnahmen umgesetzt würden. Informationen zu Symptomen, Übertragungswegen und Schutzmöglichkeiten (u.a. auch die Möglichkeit einer Impfung) seien daher essentiell. Ärztinnen und Ärzte sollten Affenpocken auch bei Personen ohne bekannte Reiseanamnese in Endemiegebiete (West- und Zentralafrika) mit unklaren pockenähnlichen Hauteffloreszenzen (in Abgrenzung von Windpocken etc.) oder Läsionen in die erweiterten differenzialdiagnostischen Überlegungen mit einbeziehen.

Keine Gefährdung der breiten Bevölkerung?

Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI nach derzeitigen Erkenntnissen als gering ein. Man beobachte die Situation aber weiter sehr genau und passe seine Einschätzung dem aktuellen Kenntnisstand an.

Besorgte Bürgerinnen und Bürger

Dass die Menschen der Beschwichtigungen zum Trotz besorgt sind, zeigt die Flut an Anfragen, die derzeit bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auflaufen. Die Behörde hat reagiert und informiert nun bürgernah mit dem BZgA-Erregersteckbrief informiert zu Affenpocken  

Weitere Infos
Unter www.rki.de/affenpocken stellt das RKI FAQ zu Affenpocken und verschiedene Empfehlungen und Hinweise u.a. zu Hygienemaßnahmen, Vorgehen bei Großveranstaltungen, Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Ein Flyer von RKI und BZgA u.a. mit Hinweisen zu Übertragungswegen und Präventionsmöglichkeiten ist unter www.rki-de/affenpocken-flyer abrufbar.

Infos zur Impfung gegen Affenpocken, darunter die Impfempfehlung der STIKO und Impf-FAQ, sind unter www.rki.de/affenpocken-impfung zu finden.

Quelle: RKI

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