Weitere West-Nil-Virus-Infektionen in Deutschland

Autochthone Fälle
lz
West-Nil-Virus-Infektionen
West-Nil-Virus-Infektionen in Deutschland AdobeStock, Kateryna_Kon
Newsletter­anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Der MT-Dialog-Newsletter informiert Sie jede Woche kostenfrei über die wichtigsten Branchen-News, aktuelle Themen und die neusten Stellenangebote.


Das RKI berichtet von weiteren autochthonen Fällen von West-Nil-Virus-(WNV-)Infektionen in Deutschland. Aus Berlin wurde ein Fall an das Robert Koch-Institut übermittelt. Bei der betroffenen Person waren Ende August 2019 grippeähnliche Symptome und ein leichter Hautausschlag aufgetreten. Anzeichen einer neuroinvasiven Infektion lagen laut RKI nicht vor.

Die Infektion mit WNV wurde sowohl serologisch als auch mittels PCR durch das Nationale Referenzzentrum für tropische Infektionserreger am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) bestätigt, so das Robert Koch-Institut. Da sich die betroffene Person die gesamte Inkubationszeit über in Berlin aufgehalten hatte, müsse davon ausgegangen werden, dass die Infektion lokal erworben wurde. Eine berufliche Exposition (Umgang mit toten Vögeln) lag vor, aber auch eine Übertragung durch Mücken im beruflichen Umfeld könne nicht ausgeschlossen werden.

Ein weiterer Fall, vermutlich durch lokale Mückenübertragung, sei aus dem Landkreis Wittenberg, Sachsen-Anhalt übermittelt worden. Der Erkrankungsbeginn war Anfang September, eine Reiseanamnese lag nicht vor, so das RKI. Die Erkrankungsbeginne dieser beiden Fälle seien fast identisch mit dem des ersten im Epidemiologischen Bulletin 40/2019 berichteten Falles einer mückenübertragenen Meningoenzephalitis durch WNV in Sachsen.

Einige weitere mögliche Fälle befinden sich noch in Abklärung

Weitere diagnostizierte menschliche Erkrankungen bekräftigen, dass in Teilen von Ostdeutschland in diesem Sommer ein WNV-Infektionsrisiko für Menschen bestanden habe. Man gehe davon aus, dass von 100 Menschen, die sich mit dem WNV infizieren, 80 gar nicht erkranken; 20 erkranken, mit meist leichten und unspezifischen Symptomen, die häufig keinen Arztbesuch auslösen. Nur ca. einer von 100 Infizierten entwickele ein schweres Erkrankungsbild einer neuroinvasiven Infektion (i. d. R. mit Meningitis, Enzephalitis), die auch tödlich verlaufen könne. Es sei also davon auszugehen, dass es im Spätsommer 2019 zusätzliche nicht diagnostizierte Infektionen gab, die aber größtenteils symptomlos verliefen.

Quelle: RKI

Artikel teilen

Online-Angebot der MT im Dialog

Um das Online-Angebot der MT im Dialog uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie sich einmalig mit Ihrer DVTA-Mitglieds- oder Abonnentennummer registrieren.

Stellen- und Rubrikenmarkt

Möchten Sie eine Anzeige in der MT im Dialog schalten?

Stellenmarkt
Industrieanzeige