Wie die örtlichen Behörden verkünden, wurde auf finnischen Pelzfarmen bisher 20-mal das Vogelgrippevirus entdeckt. Um die Ausbrüche „einzudämmen“, hat die finnische Wildlife Agency nun die Erlaubnis zur Tötung von insgesamt 500 Silbermöwen, 100 Graumöwen, 2.000 Seeschwalben, 1.000 Elstern, 2.000 Dohlen, 2.000 Krähen und 2.000 Tauben in der Nähe von Pelztierfarmen erteilt. Dafür wurden Ausnahmegenehmigungen gewährt. Allerdings gab es im Juli ein Statement der Convention on the Conservation of Migratory Species of Wild Animals (CMS) und der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) zum Thema Vogelgrippe und Wildvögel. Es wird dort betont, dass H5N1 eine hochpathogene Vogelgrippe (HPAI) verursache und derzeit eine beispiellose Sterblichkeit unter Wildvögeln und Säugetieren weltweit mit Bedrohungen für einige Populationen, die ohnehin schon durch menschengemachte Einflüsse unter Druck sind, zu beobachten sei. Es wird dort allerdings explizit davor gewarnt, dass der Versuch, das Virus bei Wildvögeln durch Tötung oder Zerstörung von Lebensräumen zu bekämpfen, keinen Nutzen bringe. Das Besprühen von Vögeln oder der Umwelt mit Desinfektionsmitteln gelte zudem als potenziell kontraproduktiv, umweltschädlich und aus Sicht der Seuchenbekämpfung als nicht wirksam. Von der EU ist es aktuell auffällig ruhig. Doch die Lage ist dramatisch, wie der Bericht unterstreicht. Oft seien bei einem Ausbruch mehrere Tausend Vögel betroffen, die verenden.
Statt dessen sollte laut Bericht eine Neubewertung der Art und Nachhaltigkeit von Geflügelfarmen erfolgen. Hochriskante Praktiken wie das Weiden von Hausenten in natürlichen Feuchtgebieten sollten angegangen werden.
Quellen: www.ruokavirasto.fi, FAO, CMS, Wildlife Agency
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