Verbreitung der Asiatischen Tigermücke

Baden-Württemberg sorgt sich
lz
Aedes albopictus
© saccobent/stock.adobe.com
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Durch mildere Winter und höhere Sommertemperaturen wird die Überwinterung und Vermehrung der aggressiven und tagaktiven Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) erleichtert. Dies erhöht das Risiko für neue Krankheiten.

„Je wärmer es wird, desto wohler fühlen sich invasive Tierarten wie die Asiatische Tigermücke bei uns. Damit einher geht auch eine Gesundheitsgefährdung der Menschen hierzulande“, sagte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha am Mittwoch in Stuttgart. Die Umweltministerin des Landes, Thekla Walker, betonte: „Besonders in den wärmeren Regionen des Landes konnte sich so die Tigermücke in den vergangenen Jahren schon erfolgreich niederlassen. Mittlerweile findet man sie entlang des Oberrheingrabens, am Bodensee, am mittleren Neckar und in der Rhein-Neckar-Region.“ Bis Mitte Juli 2023 wurden in 22 der 44 Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs Asiatische Tigermücken nachgewiesen. In 16 der Kreise befinden sich etablierte Populationen, teilweise an mehreren Standorten.

Gefahr von Dengue- oder Chikungunya-Virus

Die Umweltministerin und der Gesundheitsminister warnen deshalb: Die Asiatische Tigermücke sei nicht nur lästig, sondern auch eine Gefahr für Menschen. Lucha: „Sie kann bei hohen Temperaturen tropische Krankheitserreger wie das Dengue- oder Chikungunya-Virus auch hier in Baden-Württemberg übertragen. Das geschieht aber nur im Falle, dass infizierte Reiserückkehrer von einer Tigermücke gestochen werden. Erst dann kann diese die Erreger aufnehmen und durch Stiche weitergeben. Das Übertragungsrisiko von exotischen Viren durch die Asiatische Tigermücke ist bei uns aktuell noch gering.“ Auch deshalb raten Experten, dass Reiserückkehrer durchaus auch hierzulande noch eine Weile nach der Rückkehr Mückenschutz beherzigen sollten. So legt das Landesgesundheitsamt in Gebieten, in denen sich Populationen der Asiatischen Tigermücke angesiedelt haben, nahe, dass sich Reiserückkehrer aus den Tropen und Subtropen im Sommer und Frühherbst auch nach ihrer Rückkehr nach Baden-Württemberg noch zwei Wochen lang schützen, also etwa langärmlige Kleidung tragen und Mückenschutz-Spray verwenden. So könne das Risiko der Verbreitung von Krankheitserregern durch infizierte Reiserückkehrer deutlich reduziert werden. Dass dies durchaus notwendig ist, zeigt der Anstieg an laborbestätigten Dengue-Fällen unter Reiserückkehrern nach der Aufhebung der Coronabeschränkungen und der Wiederaufnahme von Fernreisen. So verzeichnete das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg vor der Pandemie im Jahr 2019 in der Stechmückensaison (Mai bis September) insgesamt 97 laborbestätigte Dengue-Fälle. Eine ähnlich hohe Anzahl an Dengue-Fällen wird für dieses Jahr erwartet. Viele der Dengue-Infektionen blieben aber dennoch unerkannt, da wenige über ein Labor diagnostisch bestätigt werden.

Risiko für lokale Übertragungen steigt

Umweltministern Walker befürchtet: „Mit Fortschreiten des Klimawandels werden solche Infektionen aber immer wahrscheinlicher. Kann sich die Tigermücke ungestört ausbreiten, steigt das Risiko für lokale Übertragungen.“ Um dies zu vermeiden, sei es wichtig, Mückenlarven zu bekämpfen und mögliche Brutstätten in den Sommermonaten zu entfernen. „Hier kann jeder mithelfen“, rief die Ministerin auf. „Die stark an den Menschen angepasste Tigermücke nutzt zur Eiablage nahezu jegliche Art von Wasseransammlungen. Kleine Wasseransammlungen z.B. in Gießkannen auf dem Balkon, im Hof oder Garten sowie in Untersetzern von Blumentöpfen oder -kästen, herumliegendes Kinderspielzeug, aber auch Regentonnen sollten verschlossen, regelmäßig entleert oder beseitigt werden.“ Vogeltränken oder Hundenäpfe sollten einmal die Woche ausgeleert und neu aufgefüllt werden.

Mücke ist leicht zu erkennen

Im Vergleich zur einheimischen Stechmücke ist die Asiatische Tigermücke mit 0,5 bis 1 Zentimeter zierlich – sie ist kleiner als eine Ein-Cent-Münze. Der Name „Tigermücke“ ist außerdem etwas irreführend: Das Tier ist tiefschwarz mit weißer Musterung am ganzen Körper. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist der weiße Streifen auf Hinterkopf und Rücken und die fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen, wobei das letzte Beinglied weiß ist. Meldungen der Asiatischen Tigermücke können in Form von Einsendungen oder gut ersichtlichen Fotos hier erfolgen.

Quelle: Gesundheitsministerium Baden-Württemberg

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