Trendwende bei Asthma-Häufigkeit?

Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK
ab
Rückgang beim Ashma?
© Goffkein/stock.adobe.com
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Gab es vor der Coronapandemie, im Jahr 2019, noch 3,5 Millionen Asthmapatienten in Deutschland, so hat sich die Zahl 2021 um etwa 200.000 Patienten reduziert – ein Rückgang um 5,68 Prozent, wie eine jetzt veröffentlichte Analyse der Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt. 

„Ob dieser rückläufige Effekt möglicherweise auf den deutlichen Rückgang der Atemwegsinfektionen während der Pandemiejahre zurückzuführen ist, gilt es aufmerksam zu beobachten“, sagt Helmut Schröder, stellvertretender WIdO-Geschäftsführer.  Besonders hohe Asthma-Prävalenzen werden der Analyse zufolge in Thüringen (4,55 Prozent) und NordrheinWestfalen (4,50 Prozent) erreicht, besonders niedrige in Mecklenburg-Vorpommern (3,25 Prozent) und Baden-Württemberg (3,52 Prozent). 

Trendumkehr 2021

Beim medikamentös behandelten Asthma ist seit 2017 ein Anstieg bis zu einem Höchstwert von 4,27 Prozent im Jahr 2020 zu erkennen, gefolgt von einer Trendumkehr im Jahr 2021 (siehe Abb. unten). 2021 lag der Anteil in der Bevölkerung bei 3,98 Prozent; dies entspricht 3,3 Millionen Menschen in Deutschland, die wegen Asthma medikamentös behandelt wurden. Im Jahr 2020 waren noch 3,6 Millionen Menschen betroffen, 237.000 Patientinnen und Patienten mehr als im Jahr 2021. 

Folge der rückläufiger Atemwegsinfekte

Die Trendumkehr bei Asthma gehe mit Rückgang der Atemwegsinfekte einher Asthma-Erkrankungen können als Folge von Infektionen der unteren Atemwege auftreten, heißt es in der Analyse. Die Häufigkeit dieser Infektionskrankheiten war während der Pandemiejahre 2020 und 2021 deutlich reduziert. So könnte der Rückgang der Infektionen der unteren Atemwege während der Pandemiejahre dazu geführt haben, dass es in der Folge auch weniger Asthma-Neuerkrankungen gab. Das könnte den leichten Rückgang der Prävalenz im Jahr 2021 erklären. Besonders deutlich ist der Rückgang bei Jungen bis 14 Jahren erkennbar: Wurden in dieser Altersgruppe im Jahr 2019 noch 5,25 Prozent wegen Asthma medikamentös behandelt, so reduzierte sich dieser Anteil im Jahr 2021 auf nur noch 2,72 Prozent. „Es bleibt abzuwarten, wie die weitere Entwicklung verlaufen wird – gerade angesichts der ab 2022 wieder häufiger auftretenden Atemwegserkrankungen“, so Schröder.

Erneuter Anstieg in England

Eine aktuelle Studie aus England zeigt beispielsweise, dass die Anzahl der Exazerbationen wieder angestiegen ist, nachdem die meisten Beschränkungen aufgehoben wurden. Die Daten beruhen auf einer Befragung von 2312 Erwachsenen mit Asthma im Zeitraum von November 2020 bis April 2022, die an der COVIDENCE UK-Studie teilnahmen.

Quelle: WIdO, Helmholtz Zentrum München

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