Neue S3-Leitlinie zur Prävention des Zervixkarzinoms

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Um die Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses zu verbessern, spricht die Expertenkommission in der kürzlich veröffentlichen S3-Leitlinie Empfehlungen zur Durchführung der zytologischen Untersuchung und des HPV-Tests aus. Die Kombination aus beiden Verfahren, die sogenannte Co-Testung, soll für Frauen ab dem 35. Lebensjahr eingeführt werden.

Laut Leitlinie bietet die Dünnschichtzytologie in diesem Zusammenhang den Vorteil, dass sowohl die zytologische Untersuchung, als auch der HPV-Test mit nur einem Abstrich durchgeführt werden können. Dabei müssten allerdings die deutlich höheren Kosten für Geräte und Verbrauchsmittel berücksichtigt werden. Bei den HPV-Tests weist die Expertenkommission auf das Risiko einer Überbehandlung infolge falsch-positiver Testergebnisse hin. Dieses Risiko könnte laut Hologic durch den Einsatz des mRNA-basierten HPV-Tests verringert werden.

Jährlich 4.700 Betroffene

In Deutschland erkranken jährlich etwa 4.700 Frauen an invasiven Zervixkarzinomen, die nahezu ausschließlich durch eine persistente Infektion mit Hochrisiko-Typen der humanen Papillomviren (HPV) verursacht werden. Um diese Inzidenz weiter zu senken, hat der Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) 2016 beschlossen, die Maßnahmen zur Früherkennung neu auszurichten: Für Frauen ab 35 Jahren soll zusätzlich zu der zytologischen Untersuchung des Zervix-Abstrichs ein Test zum Nachweis von Hochrisiko-HPV-Typen durchgeführt werden. Diese sogenannte Co-Testung soll im 3-Jahres-Rhythmus erfolgen. Frauen zwischen 20 und 35 Jahren haben wie bisher Anspruch auf die jährliche zytologische Untersuchung. Damit hat man sich in Deutschland gegen die HPV-Primärtestung entschieden. Die zytologische Untersuchung bildet weiterhin die Basis des Zervixkarzinom-Screenings. Die jetzt veröffentlichte S3-Leitlinie greift den G-BA-Beschluss von 2016 auf und spricht Empfehlungen zur praktischen Umsetzung aus.

Strenge Kriterien für HPV-Tests

Um eine möglichst hohe Detektionsrate behandlungsbedürftiger Präkanzerosen zu gewährleisten und gleichzeitig eine Überbehandlung gesunder Frauen zu vermeiden, definiert die S3-Leitlinie strenge Kriterien, die HPV-Tests für den Einsatz im Screening erfüllen müssen. Laut Expertenkommission werden diese von lediglich 7 HPV-Tests erfüllt. 6 davon basieren auf dem Nachweis viraler DNA und ein Test, der Aptima® HPV Assay (Hologic), auf dem Nachweis viraler mRNA. Der mRNA-basierte Aptima HPV Assay weist laut Hologic die Aktivität der viralen Onkogene E6 und E7 von 14 Hochrisko-HPV-Typen nach, die für die Entstehung und Progression der Erkrankung verantwortlich sind.

Quellen: Hologic/ S3-Leitlinie Prävention des Zervixkarzinoms, Langversion 1.0 – Dezember 2017, AWMF-Registernummer 015/027OL

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