Neuer neunvalenter Impfstoff gegen humane Papillomaviren

HPV-Impfung
Ursula Brett
Mikrobiologie
HPV-Impfung © PAHO, CC BY-ND 2.0
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Ziel der HPV-Impfung ist es, Frauen vor dem Zervixkarzinom beziehungsweise seinen Vorstufen zu schützen.

Zusammenfassung

Die Impfung ist am wirksamsten, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt. Laut Aussage des Robert Koch-Instituts zeigen Studien, dass ein Großteil der Mädchen in Deutschland den idealen Zeitpunkt der Impfung verpasst. Daten zur Jugendsexualität bestätigen, dass Mädchen bereits im Alter von 14 Jahren ihren ersten nicht geplanten Geschlechtsverkehr haben. Dies war der Anlass, dass die STIKO das Impfalter von 12 bis 17 Jahren auf 9 bis 14 Jahren herabgesenkt hat. Zurzeit werden in Deutschland 3 verschiedene HPV-Impfstoffe angeboten. Seit 2006 gibt es den quadrivalenten Impfstoff Gardasil®, der vor Infektionen mit den High-Risk-HPV-Typen 16 und 18 sowie vor den Low-Risk-HPV-Typen 6 und 11 schützt. Seit 2007 gibt es den Cervarix®-Impfstoff, ein bivalenter Impfstoff, der nur vor Infektionen mit den beiden High-Risk-Typen 16 und 18 schützt. Der neue Impfstoff Gardasil® 9 ist seit April 2016 zugelassen. Dieser immunisiert zusätzlich zu den HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 auch gegen die High-Risk-Typen 31, 33, 45, 52 und 58. Die Impfung vermittelt keinen hundertprozentigen Impfschutz. Sie schützt nur vor persistierenden Infektionen mit den vom Impfstoff abgedeckten HPV-Typen. Die derzeit zugelassenen Impfstoffe wirken nicht gegen bestehende Zellveränderungen. Die HPV-Impfung kann die Krebsfrüherkennung nicht ersetzen. Der Schwerpunkt der Krebsfrüherkennung muss weiterhin auf der Motivation zur Teilnahme am Früherkennungsprogramm liegen. Screening-Teste zur Gebärmutterhalskrebsdiagnostik werden vorgestellt.

DOI: 10.3238/MTADIALOG.2017.0310

Entnommen aus MTA Dialog 4/2017

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