Hohlorgan-Tumoren: Einsatz neuartiger Technologie

Erleichterung für Millionen Patienten?
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Dr. Ioana Slabu und Benedict Bauer mit dem Stent
Dr. Ioana Slabu und Benedict Bauer mit dem nanomodifizierten Stent © Peter Winandy
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Meist können Hohlorgantumore nicht operativ entfernt werden. Fast jeder vierte Krebstote hatte einen solchen Tumor etwa im Gallengang oder in der Speiseröhre. Eine neuartige Technologie könnte nun helfen.

Es erkranken laut Krebsgesellschaft pro Jahr etwa 6.100 Männer und 1.800 Frauen zum Beispiel an Speiseröhrenkrebs. Möglich ist bisher in der Regel nur eine kurzzeitige Öffnung des Hohlorgans mit einem Stent, also einer röhrchenförmigen Prothese. Der Tumor wachse jedoch wieder ein und dringe durch den Stent in das Hohlorgan. Ioana Slabu vom Institut für Angewandte Medizintechnik und Benedict Bauer vom Institut für Textiltechnik haben nun eine neuartige Technologie für die Therapie von Hohlorgan-Tumoren entwickelt, die mit dem zweiten Platz des RWTH Innovation Award 2022 ausgezeichnet wurde. Es handelt sich dabei um einen Polymerstent, der magnetische Nanopartikel enthält. Beim Anlegen von elektromagnetischen Feldern führen diese Nanopartikel zu einer kontrollierten Aufheizung des Stentmaterials und damit des Tumors. Weil der Tumor viel empfindlicher auf Hitze reagiere als gesundes Gewebe, werde er zerstört, das Hohlorgan bleibe offen. Der Stent entfalte so eine selbstreinigende Wirkung, betonen die Wissenschaftler.

Magnetische Hyperthermie mit großem Potenzial

Ioana Slabu vom Institut für Angewandte Medizintechnik (AME) erläutert: „Damit können wir nicht nur die Behandlungskosten drastisch reduzieren, sondern vor allem ermöglichen wir eine große Erleichterung für Millionen Patienten weltweit.“ Es gebe bereits einen Herstellungsprozess und einen Nachweis für die magnetische Hyperthermie. Diese neuartige Technologie habe ein sehr hohes Entwicklungspotenzial, weil sie genauso bei Tumoren in anderen Körperteilen wie der Prostata, dem Magen, im Darm oder in der Harnblase oder bei kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt werden könne.

Bewilligung des Folgeprojektes

Das AiF/IGF-Projekt startete unter dem Projekttitel „ProNano“ und wurde vom BMWK gefördert. Jetzt liegt auch die Bewilligung des Folgeprojektes „ProNano2“ vor. Das bewilligte Projekt heißt: „Validierung des Innovationspotentials aufheizbarer Stents zur hitzeinduzierten Behandlung von Hohlraumtumoren“ und wird vom VIP-Programm des BMBF gefördert. Die Klinik für Allgemein, Viszeral- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikums Aachen und das Institut für Technologie- und Innovationsmanagement der RWTH Aachen ergänzt das Konsortium mit klinischer und wirtschaftswissenschaftlicher Expertise. Weitere Infos gibt es hier.

Quelle: idw/RWTH Aachen

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