Während in den USA die Nachrichten zu den mit dem Influenzavirus H5N1 infizierten Milchkühen geradezu explodieren, versucht das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zu beruhigen. Es gebe keinerlei Hinweise auf ähnliche Infektionsgeschehen außerhalb der USA. Erste orientierende Untersuchungen von 1.000 Rinderserumproben aus Deutschland durch das FLI hätten keinen Hinweis auf H5N1-Infektionen ergeben; diese und weitere stichprobenartige Untersuchungen sollen zudem auch der Etablierung und Validierung einer sensitiven und spezifischen Diagnostik dienen.
In den USA meldeten die dortigen Behörden zuletzt auch PCR-Nachweise von H5N1-Virusgenom in pasteurisierter Milch aus Supermärkten, d.h. kontaminierte Milch ist auch in die Lebensmittelkette eingedrungen. Jedoch sei bislang keine infektiöse Milch in der Lebensmittelkette gefunden worden, heißt es. Allerdings sei bis zur weiteren Klärung in den USA vom Verzehr von nicht pasteurisierter Milch (Rohmilch) und Produkten daraus dringend abzuraten. Entsprechend geht auch das FLI davon aus, dass das tatsächliche Ausmaß der Verbreitung in infizierten Milchviehbeständen in den USA wahrscheinlich über die jüngst veröffentlichten Zahlen noch hinausgehe. Es wird moniert, dass eine fundierte Einschätzung der Lage in den USA zwar dringend geboten wäre, aber aufgrund fehlender diagnostischer und epidemiologischer Daten lückenhaft bleibe. Das Euter infizierter Milchkühe stehe im Zentrum des Geschehens und scheine sich für die Virusvermehrung besonders gut zu eignen, betont das FLI. Besonders wichtig sei in der jetzigen Situation ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und gezielte Probennahmen bei Verdachtsfällen oder begründeten Hinweisen auf eine mögliche Exposition, so die deutschen Seuchenexperten.
Quelle: FLI
Artikel teilen