Einfacher Bluttest bei Blut- und Knochenmarkkrebs?

Bessere Früherkennung hämatologischer Malignome
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Forscher hält eine Halterung mit Microarray-Chips
Ein InfectoGnostics-Forscher der fzmb GmbH hält eine Halterung mit Microarray-Chips. Solche Microarrays sollen künftig auch für die Diagnostik von Krebserkrankungen genutzt werden. © fzmb GmbH
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Mit einem neuen Chip soll eine bessere Früherkennung von Krebserkrankungen der Blutzellen und des Knochenmarks ermöglicht werden.

Die fzmb GmbH (Forschungszentrum für Medizintechnik und Biotechnologie) – Partner im InfectoGnostics Forschungscampus Jena – beteiligt sich seit Februar an dem Forschungsprojekt SANGUINE, in dem ein Test zur Früherkennung und zum Screening „hämatologischer Malignome“ entwickelt werden soll. Elf Organisationen aus Europa und Israel arbeiten in dem Projekt zusammen. Koordiniert wird das Projekt von der Universität Tel Aviv. Zu diesen Krebserkrankungen der Blutzellen und des Knochenmarks zählen Leukämien, Lymphome und Myelome. Bislang sind solche Krebserkrankungen in ihren frühen Stadien schwer zu erkennen, machen aber zehn Prozent der 2,7 Millionen neuen Krebsfälle aus, die jährlich in der EU diagnostiziert werden.

Analyse mit dem „HemaChip“

Gemeinsam entwickelt das SANGUINE-Konsortium einen neuartigen, minimal-invasiven Bluttest zur frühzeitigen Erkennung und Klassifizierung von Malignomen: Im Blut der Patienten werden dabei zunächst epigenetische Marker (molekulare Schalter zur Aktivierung oder Deaktivierung des Erbguts) mit einem Fluoreszenzfarbstoff kenntlich gemacht und anschließend mit einem speziellen Chip, dem „HemaChip“, analysiert. So könne festgestellt werden, ob eine Veränderung vorliege, die auf eine Krebserkrankung schließen lasse. Die fzmb GmbH steht mit ihren Arbeiten zur Entwicklung des HemaChips im Mittelpunkt der technologischen Arbeitsziele des SANGUINE-Projektes.

Nutzung der Microarray-Technologie

Der HemaChip basiert auf der sogenannten Microarray-Technologie: Mittels hochpräziser Geräte am fzmb werden dabei hunderte winzige Detektionspunkte in vordefinierter Anordnung auf einen wenige Millimeter großen Chip gebracht. „Die DNA-Moleküle in diesen Punkten können spezifische Biomarker aus dem Blut von Patienten binden und verfärben dann das entsprechende Feld auf dem Microarray“, erklärt Katrin Frankenfeld von der fzmb GmbH, „so entsteht ein Muster, das exakte Informationen liefert, welche Biomarker in der Patientenprobe vorliegen und damit einen frühzeitigen Hinweis auf den Blutkrebs geben.“

Test soll sich für die Routine eignen

Unterstützung erhält das fzmb von der Forschungsabteilung Optisch-molekulare Diagnostik und Systemtechnologie des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT). Die Wissenschaftler des Leibniz-IPHT unterstützen das bioinformatische Design geeigneter DNA-Sequenzen für den HemaChip. Die beiden InfectoGnostics-Partner wollen damit an erfolgreiche Kooperationen in laufenden Forschungscampus-Projekten anknüpfen und bei der Testentwicklung eng mit einem Unternehmen aus Israel zusammenarbeiten.

Durch seine hohe Sensitivität bei zugleich niedrigen Kosten eigne sich der Test auch für den Routineeinsatz und könnte schnell in die klinische Anwendung gebracht werden, betonen die Beteiligten. Nach abgeschlossener Entwicklung soll der HemaChip deshalb im Rahmen des Projektes in realen klinischen Umgebungen von verschiedenen Partnern evaluiert werden. „Früherkennung und Diagnose sind entscheidend im Kampf gegen Krebs, und wir hoffen, dass unsere Arbeit dazu beitragen wird, das Leben von Patienten mit hämatologischen Malignomen durch frühzeitige Diagnostik zu verbessern“, sagt Frankenfeld.

Quelle: idw/InfectoGnostics

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