Eindämmung der COVID-19-Pandemie an den Feiertagen

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Unabhängig von Schnelltests rät die ALM unter anderem zur Reduktion von Kontakten, zum Abstand halten und zur Nutzung der Corona-Warn-App. U. J. Alexander - stock.adobe.com
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Die aktuelle Datenanalyse der 169 an der Umfrage des ALM e.V. teilnehmenden Labore aus dem ambulanten und stationären Bereich zeigt für die 50. Kalenderwoche erneut eine deutlich gestiegene Positivrate.

Weihnachten steht vor der Tür, die Bevölkerung geht aufgrund der wieder exponentiell steigenden SARS-CoV-2-Infektionszahlen in einen weitgehenden Lockdown. „Seit März befinden wir uns quasi in einem diagnostischen Marathon bei eher noch steigender Gesamtbeanspruchung. Die SARS-CoV-2-Infektion verlangt allen im Gesundheitswesen Enormes ab, und das wird sich auch an Weihnachten und zum Jahreswechsel kaum ändern“, so Dr. Michael Müller, der Erste Vorsitzende des ALM e.V. Sein Stellvertreter Prof. Jan Kramer fügt an: „Dabei ist die fachärztliche Labormedizin in der Coronakrise eine wichtige und stabilisierende Säule im Gesundheitssystem.“


Die aktuelle Datenanalyse der 169 an der Umfrage des ALM e.V. teilnehmenden Labore aus dem ambulanten und stationären Bereich zeigt für die 50. Kalenderwoche erneut eine deutlich gestiegene Positivrate, die aktuell bei 11,7 Prozent (Vorwoche: 10,4 Prozent) liegt und damit das aktuelle SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen abbildet. Insgesamt wurden mit 1.323.223 SARS-CoV-2-PCR-Tests wieder mehr Untersuchungen durchgeführt (+10 Prozent im Vergleich zur Vorwoche) – davon 155.222 mit positivem Befund (+24 Prozent).

Geringere Besetzung der Labore an den Feiertagen

Mit fast 1,82 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests pro Woche liegt die kurzfristig verfügbare diagnostische Kapazität weiterhin auf einem sehr hohen Niveau (+3 Prozent) mit weiterhin leicht steigender Tendenz. Dies auch dank des unermüdlichen und enorm engagierten Einsatzes der nun seit neun Monaten unter Dauerbelastung arbeitenden Beschäftigten in den Laboren. Kritisch und anfällig ist allerdings weiterhin die Versorgung der Labore mit Testreagenzien und Verbrauchsmaterialien. „Die seit Wochen bestehenden Lieferengpässe sind noch nicht überwunden“, so Müller. Das ist sichtbar am Rückstau an noch offenen Befunden, der Ende der vergangenen Woche bei 18.906 Proben lag.

Auch an den Feiertagen werden die Mitarbeiter/-innen in den Laboren für die Bürger/-innen nahezu rund um die Uhr im Einsatz sein. „Wie in jedem Jahr werden wir selbstverständlich auch an Weihnachten, Silvester und den Tagen dazwischen unsere Infrastruktur für alle medizinisch relevanten Fragestellungen aufrecht halten. Das gilt sowohl für die SARS-CoV-2-Diagnostik als auch für alle anderen wichtigen Diagnostikbereiche“, betont Nina Beikert, Vorständin im ALM e.V. Beikert weist jedoch darauf hin, dass die Labore in dieser Zeit feiertagsbedingt geringer besetzt sein werden. „Auch unsere Mitarbeitenden haben es verdient, Weihnachten mit ihren Familien verbringen zu können.“

Die medizinisch notwendige Diagnostik ist sichergestellt

Laut ALM e.V. sei jedoch über die Feiertage und in der Zeit zwischen den Jahren die medizinisch notwendige Diagnostik sichergestellt. Hierzu zählten im Bereich der SARS-CoV-2-Diagnostik vor allem die Testung symptomatischer Personen, von Kontaktpersonen und vulnerablen Gruppen entsprechend den Priorisierungen der Nationalen Teststrategie und den RKI-Empfehlungen zur Testung von SARS-CoV-2.

„Wir setzen auch an den Feiertagen alles daran, die Befunde zeitnah zur Verfügung zu stellen“, erklärt Dr. Michael Müller. „Allerdings können wir nicht zusätzlich und in kürzester Zeit alle asymptomatischen Personen, die gerne einen Test hätten, testen.“ Nina Beikert ergänzt: „Wenn nur jeder hundertste Bundesbürger vor Weihnachten oder zwischen den Jahren zusätzlich getestet werden möchte, sei es für den anstehenden Urlaub oder den Besuch bei Freunden oder Verwandten, dann sind das 820.000 zusätzliche Tests. Das können wir mit den vorhandenen Testkapazitäten nicht abbilden.“

Kritik an Schnelltests ohne ärztliche Begleitung

Die überall entstehenden kommerziellen Angebote an Schnelltests ohne ärztliche Begleitung sieht der ALM e.V. sehr kritisch. „Die Menschen wiegen sich bei einem negativen SARS-CoV-2-Antigen-Testergebnis in falscher Sicherheit. Bei einem positiven Befund ist die unmittelbare Beauftragung einer PCR-Untersuchung zur Bestätigung durch die Einrichtung, die den Antigentest gemacht hat, unerlässlich, da der Anteil falsch-positiver wie falsch-negativer Ergebnisse signifikant ist. Das gilt vor allem angesichts der zunehmend unkritischen Anwendung von zugelassenen Tests im nichtmedizinischen und nichtärztlichen Umfeld.“ Weiterhin entscheidend seien, ganz unabhängig vom Schnelltestergebnis, die konsequente Einhaltung der für jede und jeden geltenden Grundregeln: „Reduktion von Kontakten, Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen, Lüften in Innenräumen und die Corona-Warn-App nutzen“.

Die Nationale Teststrategie des Bundesministeriums für Gesundheit finden Sie auf der Homepage des Robert Koch-Instituts.



Quelle: ALM, 15.12.2020





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