Digitalisierungsrückstand in deutschen Krankenhäusern

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Häufig nutzen Krankenhäuser keine elektronische Patientenakte, bemängelt der Krankenhausreport L-DTBL - Fotolia
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Die deutschen Krankenhäuser hinken bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich hinterher. Wie der aktuelle Krankenhaus-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt, arbeiten rund 40 Prozent der deutschen Krankenhäuser kaum digital.

Häufig nutzen die Krankenhäuser beispielsweise keine elektronische Patientenakte oder weisen keinen digitalen Medikationsprozess auf, der von der Verordnung bis zum Bett der Patienten reicht. Beides würde die Patientensicherheit deutlich verbessern. Besonders ausgeprägt ist der Digitalisierungsrückstand bei den kleinen Krankenhäusern mit unter 200 Betten.

Für Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, muss die Digitalisierung zusammen mit den Krankenhausstrukturen gedacht werden: "Der Krankenhaus-Report des WIdO wirft anhand verschiedener Studien zwar nur Schlaglichter auf die Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern, doch diese reichen aus, um den Digitalisierungsrückstand deutlich zu erkennen. Wie schon bei der Versorgungsqualität zeigt sich auch beim digitalen Wandel, dass vor allem kleine Häuser nicht Schritt halten können.

Einfach nur mehr Geld in die bestehenden Strukturen zu schütten, die durch Überkapazitäten, Qualitätsdefizite und Fachkräftemangel gekennzeichnet sind, wird den Wandel nicht beschleunigen. Zwar spielen die unzureichende Investitionskostenfinanzierung der Länder und schlechte Rahmenbedingungen wie ein zögerlicher Breitbandausbau eine Rolle. Doch dem digitalen Wandel stehen auch eine ungenügend ausgeprägte Innovationskultur sowie unsere kleinteilige Versorgungslandschaft entgegen. So zeigt der internationale Vergleich, dass in stärker zentralisierten Klinikstrukturen der Digitalisierungsfortschritt deutlich größer ausfällt.“


Quelle: AOK, 28.03.19


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