Die monatlich herausgegebenen statistischen Arbeitsmarktdaten nach Zielberufen (KldB 2010) für Arbeitslose, Arbeitssuchende und gemeldete Arbeitsstellen der Bundesagentur für Arbeit (BA, Deutschland Dezember 2016) wiesen nur für den Bereich der medizinisch-technischen Berufe in der Radiologie, nicht jedoch für MTLA ein Überangebot an gemeldeten Stellen gegenüber gemeldeten Arbeitslosen aus, das heißt einen Fachkräftemangel.
Wie kann es zu derart widersprüchlichen Aussagen kommen?
Die Zahlen des DKI basieren auf einer internen Umfrage und zeigen daher die konkrete Situation in den Krankenhäusern in der Realität auf.
Die Zahlen der BA (Tabelle) basieren dagegen nur auf den der BA gemeldeten freien beziehungsweise besetzten sozialversicherungspflichtigen Stellen. Eine Erfassung in der Statistik der BA erfolgt daher nur, wenn die Arbeitgeber freie Stellen für den Bereich der medizinisch-technischen Berufe der BA auch melden und erfasst auch nur diejenigen besetzten Stellen, die sozialversicherungspflichtig sind (daher nicht die selbstständigen MTA).
Die Problematik der Statistik der BA ist, dass Arbeitgeber, was dem DVTA in der Rechtsprechstunde und in Gesprächen immer wieder mitgeteilt wird, die freien Stellen vielfach nicht an die BA melden, da sie die Erfahrung gemacht haben, dass hierüber in der Regel keine Vermittlung von MTA erfolgt.
Arbeitgeber gehen daher andere Wege, wie zum Beispiel Kooperationen mit MTA-Schulen oder Schaffung eigener Schulen, Stellenanzeigen, Mitarbeiterbindungsmaßnahmen oder Seminare, um MTA als Arbeitskräfte zu gewinnen. Die Statistik der BA gibt daher, anders als die Zahlen des DKI, kein reales Bild wieder.
Der Fachkräftemangel herrscht akut in MTA-Berufen. Es ist dringend geboten, dass die Politik darauf reagiert, denn „Ohne MTA keine Diagnostik, ohne Diagnostik keine Therapie!“
DVTA Vorstand
DVTA Vorstandsreferentin
Die genannte Tabelle ist angehängt.
Der Beitrag ist der MTA Dialog 5/2018 entnommen.
Artikel teilen