8. Mikrobiologietage in Wiesloch

Marianne Vetter-Knoll
 Industrieausstellung bei den 8. Mikrobiologietagen
Abb. 1: Industrieausstellung © Orgateam
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Nachdem die geplanten Mikrobiologietage 2020 coronabedingt nicht stattfinden konnten, haben wir diese Veranstaltung am 12./13. November 2021 im Palatin-Kongresscenter in Wiesloch angeboten. Rund 120 Personen haben unter Beachtung der Coronaregelungen teilgenommen. Diese nun schon traditionelle Fortbildung der DVTA-Bildungsgesellschaft war eine Herausforderung, sowohl für die Kolleginnen der Bildungsgesellschaft wie auch für alle Beteiligte.

Das Organisationsteam mit Nadja Ewers, Christina Haese, Waltraud Malms-Fleschenberg und Marianne Vetter-Knoll hatte wieder interessante und aktuelle Themen für das Vortragsprogramm ausgesucht, wobei auch die Wünsche der Teilnehmer/-innen von den letzten Mikrobiologietagen in Dresden berücksichtigt wurden.

Die Präsidentin des DVTA, Fachvertretung Laboratoriumsmedizin/Veterinärmedizin, Christiane Maschek, begrüßte die Teilnehmer/-innen und dankte der Industrie für die Unterstützung der Fortbildung. Erfreut war sie, dass eine Gruppe Auszubildende (4. Semester) der MTA-Schule Karlsruhe teilnahm.

 

Bei der Vortragsveranstaltung am Freitag informierte zunächst Dr. med. Jörg Steinmann vom Klinikum Nürnberg über „Humanpathogene Candida Spezies“. Kathrin Schröder von der TU München berichtete in ihrem Vortrag „Klimawandel und Infektionskrankheiten“, dass einige Insektenarten durch den Klimawandel inzwischen in Europa heimisch werden. So könnte sich zum Beispiel die Aedesmücke, die das Dengue-Fieber übertragen kann, bei weiterer Klimaerwärmung auch bei uns weiter ausbreiten. Moritz Seitzer vom Missionsärztlichen Krankenhaus aus Würzburg stellte in seinem Vortrag „Malaria – Altes und Neues zur wichtigsten Tropenkrankheit“ zunächst die inzwischen fünf verschiedenen Malariaparasiten des Menschen vor und berichtete neben der Prophylaxe und Therapie auch über Erfolg versprechende Impfstoffe.

Das Vortragsthema von Dr. rer. nat. Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt Stuttgart war „Feindbild Krankheitserreger oder Schutz dem Mikrobiom“. Er informierte eindrücklich über die Bedeutung des Mikrobioms, dass es Teil des menschlichen Stoffwechselsystems ist und einen wesentlichen Einfluss auf den Menschen hat. Dr. med. Dr. rer. physiol. Stefan Götting vom Klinikum Frankfurt informierte ausführlich über „Acinetobacter“, sowohl über die Diagnostik und Multiresistenz wie auch über Infektionen mit Acinetobacter.

Als letzter Vortrag des Tages berichtete PD Dr. Erik Glocker aus Baden-Baden locker und spannend über Klinik und Diagnostik der darmpathogenen E. coli. Anschließend wurden dann noch die Gewinner und Gewinnerinnen des Preisrätsels ausgelost. Das mikrobiologische Kreuzworträtsel hatten alle richtig gelöst und die Beteiligten hatten die Chance, einen der vielen Preise zu gewinnen. Herzlichen Dank den Sponsoren sowohl aus der Industrieausstellung, dem Hotel und dem DVTA. Die vielen Powerbanks, die Gutscheine und die Bücher erfreuten die Gewinner/-innen. Der Hauptpreis war ein großzügiger Geschenkkorb mit badischen Weinen aus der Region. Leider mussten wir kurzfristig das gemeinsame Abendessen im Kongresshotel – coronabedingt – absagen. Es wäre problematisch geworden, die vorgeschriebene Abstandsregelung beim Essen einzuhalten.

 

Am nächsten Tag stand wieder ein umfangreiches Programm zur Auswahl: Am Workshop „Trinkwasseruntersuchungen inklusive Legionellen“, der von Christina Haese aus München organisiert wurde, beteiligte sich ein kleiner, fachlich kompetenter Personenkreis. Dr. rer. nat. Lars Jurzik aus Trier informierte umfangreich über die aktuellen Trinkwasseruntersuchungen.

Beim Workshop „Zoonosen“, organisiert von Nadja Ewers aus Bielefeld, konnte man sich bei drei Vorträgen informieren. Zunächst stand das Thema „Coxiella burnetii – Update Q-Fieber“ auf dem Programm. Prof. Dr. Silke Fischer vom Landesgesundheitsamt Stuttgart berichtete über diese meldepflichtige Zoonose. Dr. med. Heiner von Buttlar vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr aus München informierte über „Francisella tularensis – Update Tularämie“. Auch diese Infektionskrankheit, „Hasenpest“ genannt, ist bei Mensch und Tier meldepflichtig. „Der Fuchsbandwurm und die Echinokokkose – Diagnostik und neue Ansätze zur Therapie“ war das Vortragsthema von Prof. Dr. rer. nat. Klaus Brehm vom Universitätsklinikum Würzburg. Er leitet dort das Konsiliarlabor für Echinokokkose.

Der dritte Workshop, der am Nachmittag stattfand, befasste sich mit „Resistenztestungen, Eucast, ESBL und MRGN“. Waltraud Malms-Fleschenberg aus Dortmund konnte für dieses beliebte Thema eine kompetente Referentin gewinnen: Dr. med. Evelyn Heintschel von Heinegg aus Essen. Die interessierten Kolleginnen und Kollegen, die diesen Workshop besuchten, konnten sich aktiv beteiligen und praktisches Wissen für den Laboralltag erwerben.

Zu den drei Workshops wurde noch ein Parasiten-Mikroskopierkurs angeboten. Wegen der Coronaregelungen durften nur 15 Kolleg/-innen teilnehmen. Hanne Fleischmann aus Würzburg und Marianne Vetter-Knoll aus Freudenstadt, das „Parasiten-Team“, hatten den Schwerpunkt der Mikroskopie auf Malariaparasiten und Wurmeier gelegt. Die Teilnehmer/-innen konnten nach einer theoretischen Einführung die ausschließlich positiven Blut- und Stuhlpräparate mikroskopieren und beurteilen.

 

Fazit

Die 8. Mikrobiologietage waren trotz der Coronaeinschränkungen wieder eine erfolgreiche Veranstaltung, die von den teilnehmenden MTA sehr gut bewertet wurde. Wir hoffen, dass auch die 9. Mikrobiologietage, die am 4. und 5. November 2022 in Nürnberg stattfinden, sowohl von vielen MTA als auch wieder von der Industrie besucht werden. Mit der Programmplanung hat das Organisationsteam bereits begonnen und wir werden gerne Wünsche berücksichtigen, die die Teilnehmer/-innen in Wiesloch auf den Bewertungsbögen genannt haben.

Entnommen aus MTA Dialog 2/2022

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