Bei der Vortragsveranstaltung am ersten Tag gab Dimitra Kazakou-Boecher aus Fulda einen Einblick in die Anaerobier-Diagnostik. Über krankenhaushygienische Untersuchungen und Sterilitätstestungen informierte Dr. Evelyne Heintschel von Heinegg aus Essen. Danach gab PD Dr. rer. nat. Elvira Richter aus Heidelberg einen Überblick über nicht tuberkulöse Mykobakterien (NTM). Richter stellte verschiedene Erkrankungen, die durch NTM verursacht werden und die entsprechende Diagnostik, vor.
Nach der Mittagspause konnten die Teilnehmer/-innen die häufigsten Endoparasiten unserer Haustiere kennenlernen. Schwerpunktthema der Veterinärmedizinerin Stefanie Eggert aus Bielefeld waren die Parasiten von Hunden und Katzen. Danach berichtete Dr. habil. Hansjörg Lehnherr aus Bönen über Bakteriophagen im Kampf gegen pathogene Bakterien, insbesondere über Versuche, in der Tiermast statt Antibiotika „Phagen-Cocktails“ einzusetzen. Der letzte Vortrag des Tages wurde von PD Dr. med. Erik Glocker aus Brandenburg gehalten. Er informierte über sexuell übertragbare Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD), wobei der Schwerpunkt auf Klinik und Diagnostik von Gonorrhoe und Herpes lag.
Die Vortragsveranstaltung wurde durch ein Rahmenprogramm ergänzt, wobei viele Kolleginnen und Kollegen an einer der Stadtführungen teilnahmen. Vor dem gemeinsamen Abendessen gab es noch eine spannende Lesung mit dem Krimiautor Prof. Dr. Lothar Beutin. Er stellte seinen neuesten Wissenschaftskrimi „Muttis Erben“ vor.
Am nächsten Tag gab es wieder ein volles Programm. Der ausgebuchte, ganztägige Parasitenmikroskopierkurs Blut- und Stuhlparasiten wurde von Hanne Fleischmann aus Würzburg und Marianne Vetter-Knoll aus Freudenstadt geleitet. Die Teilnehmer/-innen hatten die Möglichkeit, viele verschiedene Wurmeier, Malariaplasmodien und weitere Parasiten zu mikroskopieren.
Mikroskopierkurs
Beim Workshop „Trinkwasser und Badewasser“, der von Waltraud Malms-Fleschenberg aus Essen organisiert wurde, informierte der Referent, Dr. rer. nat. Lars Jurzik aus Bochum, nicht nur über die Untersuchung und Probenahme, sondern die Teilnehmer/-innen konnten sich auch aktiv beteiligen.
Der Workshop „Erreger oft verkannter Infektionskrankheiten“ wurde von Nadja Ewers aus Bielefeld organisiert, und sie konnte dazu drei Referenten gewinnen. Dass Rickettsiosen nicht nur in der Reisemedizin bedeutsam, sondern auch aufstrebende Infektionen sind, berichtete Dr. rer. nat. physiol. Marion Gohl aus Stuttgart. „Chagas“ war das Thema von Dr. med. Jörn Strasser aus Würzburg. Über eine häufig unerkannte Krankheit, die Bartonellen, referierte Prof. Dr. med. Volkhard A. J. Kempf aus Frankfurt.
Am Nachmittag hatten die Teilnehmer/-innen noch die Gelegenheit, sich über multiresistente Erreger zu informieren. Dazu hatte Christina Haese aus München einen Workshop vorbereitet. Zwei Vertreterinnen des Robert Koch-Instituts Wernigerode hielten hierzu einen Vortrag: Dr. rer. nat. Yvonne Pfeifer berichtete über multiresistente gramnegative Erreger und die Situation in Deutschland, Dr. Birgit Strommender über die grampositiven Erreger MRSA und VRE.
Fazit: Die 6. Mikrobiologietage waren wieder eine sehr gute Fortbildungsmöglichkeit für MTA, die in der Mikrobiologie arbeiten. In den Pausen konnten die Teilnehmer/-innen die Industrieausstellung besuchen und Erfahrungen austauschen. Wir hoffen, dass auch die 7. Mikrobiologietage, die am 8. und 9. November 2019 in Dresden stattfinden werden, sowohl von den MTA als auch von der Industrie besucht werden.
Entnommen aus MTA Dialog 1/2019
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