Zwischen November und Weihnachten der Jahre 2018 und 2019 waren durchschnittlich 923 bis 1.721 Barmer-Versicherte pro Woche wegen Influenza krankgeschrieben. Im selben Zeitraum des Jahres 2020 waren im Mittel lediglich 661 Personen pro Woche wegen einer Grippe arbeitsunfähig. Teilweise lagen die wöchentlichen Rückgänge sogar bei mehr als 60 Prozent. Auch nach Angaben des Robert Koch-Instituts ist die Grippe aktuell kaum spürbar.
„Die Grippe spielt zu Beginn dieses Jahres bisher eine sehr geringe Rolle. Die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senken offensichtlich auch das Influenzarisiko“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer. Dies sei ein positiver und immens wichtiger Effekt. Denn je weniger schwere Grippefälle es gebe, desto mehr der dringend erforderlichen Kapazitäten blieben den Krankenhäusern, um Corona-Kranke zu versorgen. Nun gelte es, nicht nachzulassen und die Abstands- und Hygieneregeln weiterhin konsequent einzuhalten.
Ein wichtiger Schutz bleibt die Grippeschutzimpfung
Ein sehr wichtiger Schutz gegen die Influenza bleibe nach wie vor die Grippeschutzimpfung. Da sich die Influenzasaison bis in den April oder Mai ziehen könne, sei eine Immunisierung auch jetzt noch sinnvoll. „Menschen, die täglich mit vielen Personen Kontakt haben, Seniorinnen und Senioren, chronisch Kranke und Schwangere sollten die Grippeschutzimpfung jetzt noch nachholen“, so Marschall weiter.
Nach der Impfung dauere es etwa zehn bis 14 Tage, bis der Schutz vollständig im Körper aufgebaut sei. Doch auch wer geimpft sei, sollte stets eine gewisse Vorsicht walten lassen. Denn obwohl man versuche, den Influenzaimpfstoff jedes Jahr an die wichtigsten aktuell grassierenden Influenzaviren anzupassen, biete er keinen 100-prozentigen Schutz. Insbesondere, weil bei chronisch Kranken und älteren Menschen die Immunabwehr geschwächt sein könne, bleibe es sehr wichtig, die Virusausbreitung durch Einhaltung der AHA-Regeln zu verhindern.
Quelle: Barmer, 02.02.2021
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