Toxoplasma gondii

Ein Protozoon aus der Gruppe der Sporozoa
Herbert Hof
Titelbild des Fachbeitrags über Toxoplasma gondii
© Dr_Microbe, stock.adobe.com
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Neben Viren, Bakterien, Pilzen und Würmern spielen die Protozoen eine wichtige Rolle als Krankheitserreger des Menschen. Sie sind verantwortlich für immense Probleme der Menschheit, denn sie befallen endemisch viele Millionen Patienten mit zum Teil erheblichen Folgen.

Zusammenfassung

Toxoplasmen sind obligat intrazelluläre Protozoen, die sich im Menschen, aber auch in vielen Tieren – darunter unsere Schlachttiere – ungeschlechtlich vermehren. Die infizierte Wirtszelle stirbt entweder ab, wenn sich der Erreger rasch vermehrt, oder der Erreger kann sich langsam, über Monate hinweg, vermehren. In einer solchen Pseudozyste, die Tausende lebende Toxoplasmen enthält, bleiben die Erreger vom Immunsystem unentdeckt und überleben in Muskeln und Hirn. Nach oraler Aufnahme von rohem Fleisch können die lebenden Toxoplasmen beim empfindlichen Wirt eine Infektion auslösen. Die zweite, geschlechtliche Vermehrungsform findet in Zellen des Katzendarmes, wo dann Oozysten entstehen, die mit dem Kot ausgeschieden werden und ihre Infektiosität über Monate in der Erde behalten. Da die meisten Toxoplasmastämme wenig virulent sind, entwickelt sich normalerweise nur eine schwache Erkrankung beim abwehrtüchtigen Menschen, der dann lebenslang immun ist, was durch einen Antikörpernachweis belegbar ist. Abwehrgeschwächte dagegen können schwer erkranken und zum Beispiel eine Enzephalitis erleben. Bei einer Schwangerschaft einer nicht immunen Frau droht die intraplazentare Infektion des Foetus mit zum Teil schwerwiegenden Folgen, wie Abort, Hydrozephalus oder andere neurologische Defekte. Wenn nötig stehen Antibiotika, wie zum Beispiel die Kombination von Pyrimethamin und Sulfadiazin, zur Verfügung.

Schlüsselwörter: Toxoplasma gondii, Protozoen, Pseudozysten, Schwangerschaft

Abstract

Toxoplasmas are obligate intacellular protozoa able to multiply asexually in various hosts (among them the common animals for slaughter) besides humans. An infected host cell may be killed, or the parasites grow slowly over months within an host cell. A so-called pseudocyst develops containg thousands of living toxoplasmas; the parasites will remain undetected by the immune system and will survive especially in muscules and brain. After their oral uptake of raw meat the living toxoplasmas may induce an infection in a susceptible host. A second, sexual growth takes place in the intestinal cells of cats resulting in the development of oocysts, which are shed by feces; they may remain infectious in the earth for months. Since most Toxoplasma strains are low virulent, in general only a mild disease develops in an immunocompetent host leading to a lifelong immunity proven by specific antibodies in serum. In contrast, severe illnesses, for example encephalitis, may occur in immunocompromised persons. If toxoplasma infcetion happens in a non-immune pregnant women, an intraplacental infection of the foetus may occur leading to severe consequences such as abortion, hydrocephalus or other neurologic deficiencies. If necessary, there are some antibiotics available, i.e. the combination of pyrimethaimn and sulfadiazine.

Keywords: Toxoplasma gondii, protozoa, pseudocysts, pregnancy

DOI: 10.53180/MTIMDIALOG.2023.0246

 

Entnommen aus MT im Dialog 4/2023

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