Studie zu Long COVID bei Kindern

An der Medizinischen Hochschule Hannover
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Studie zu Long COVID bei Kindern
Vor Long COVID scheinen auch Kinder nicht geschützt. Dzmitry, stock.adobe.com
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Auch wenn schwere Corona-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen eher selten auftreten – vor Long COVID scheinen auch sie nicht geschützt.

Mit knapp 300.000 Euro fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur daher jetzt eine Studie zu Long COVID bei Kindern an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Ziel der Projektgruppe „Long COVID Kids Niedersachsen“ ist es, ein strukturiertes Versorgungsmodell für pädiatrische Patientinnen und Patienten mit Long COVID in Niedersachsen zu entwickeln und wissenschaftlich zu evaluieren. Der Projektstart ist für März 2022 geplant.

Datenlage ist begrenzt

„Die Datenlage zu Long COVID bei Kindern ist immer noch begrenzt, die Diagnostik oft durch komplexe Symptome erschwert“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Mit dieser Studie wollen wir in Niedersachsen einen Beitrag dazu leisten, dass sich das ändert. Wir müssen erforschen, wie wir den Jüngsten am besten helfen können. Dazu müssen wir auch ermitteln, wo wir unser Gesundheits- und Rehasystem weiterentwickeln müssen.“

Die MHH spielt eine bedeutende Rolle in der Infektionsforschung und aktuell speziell in der SARS-CoV2- und COVID-19-Forschung“, sagt MHH-Präsident Professor Dr. Michael P. Manns. „Wir freuen uns, mit der Studie zu Long Covid bei Kindern einen weiteren wichtigen Beitrag leisten zu können.“ Das Projekt ist zweigeteilt. Es beinhaltet einerseits den Aufbau einer pädiatrischen Long COVID-Ambulanz in der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie der MHH. In dieser interdisiziplinären Anlaufstelle soll in Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachrichtungen ein standardisiertes Diagnostikprogramm erarbeitet und betroffenen Kindern und Jugendlichen angeboten werden. Zudem soll jedem Patienten ein individualisiertes Therapieangebot gemacht werden. Im Rahmen des Projektes werden klinische Daten zu Erkrankung, Risikofaktoren und Verlauf erfasst und ausgewertet. Ziel ist es, die Erkrankung genauer zu charakterisieren und den Versorgungsbedarf für das Land Niedersachsen zu erfassen.

Entwicklung eines sportmedizinischen Interventionsprogramms

Der zweite Teil umfasst die Entwicklung eines sportmedizinischen Interventionsprogramms für Kinder und Jugendliche bei Long COVID. Ziel ist es, die aktuelle Belastbarkeit zu erfassen und mit einer dreimonatigen individuell gesteuerten Aktivierungs-, Trainings- und Schulungsphase die eingeschränkte Lebensqualität, Belastbarkeit und kardiopulmonale Funktion bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Die Sport- und Rehaprogramme werden dabei für jeden Betroffenen persönlich ausgerichtet und wöchentlich angepasst.

Hinweis:
Die Long COVID Ambulanz für Kinder und Jugendliche an der MHH richtet sich an Patienten im Alter zwischen 0 bis 18 Jahren mit anhaltenden Beschwerden im Zusammenhang einer gesicherten COVID-19-Erkrankung (Nachweis einer SARS-CoV-2 Infektion mittels PCR). Eine Kontaktaufnahme ist über E-Mail kinderlunge@mh-hannover.de möglich.

Quelle: idw/Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

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