Premium Hämatologie

Granulopoese

Reifung und Regulation (Teil 1)
Reinhild Herwartz, Roland Fuchs
Reifung und Regulation
Granulopoese im Knochenmark, Papp. 1 = Promyelozyt, 2 = Myelozyt, 3 = Metamyelozyt, 4 = Stabkerniger, 5 = Segmentkerniger © Uniklinik RWTH Aachen
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Die Granulopoese (Synonym: Granulozytopoese) ist ein Teil der Hämatopoese und bezeichnet die zellulären Entwicklungsstufen von der multipotenten Stammzelle im Knochenmark (KM) bis zu den reifen granulozytären Zellen, die auch als segment- oder polymorphkernig bezeichnet werden.

Letztere machen mit 45–70 % den größten Anteil der Blutleukozyten aus und werden unterteilt in Neutrophile, Eosinophile und Basophile. Reife Granulozyten sind ein wichtiger Bestandteil der unspezifischen zellulären Immunantwort. Nach der Reifung im Knochenmark gelangen sie in die Blutbahn, wo sie für eine begrenzte Zeit zirkulieren. Im Falle einer lokalen Infektion können Granulozyten, angelockt von Chemokinen, ins Gewebe auswandern. Funktionell sind die Zellen der neutrophilen Reihe befähigt zur aktiven Bewegung (Lokomotion), zur Phagozytose und zur Bakterizidie. Sie spielen als Mikrophagen eine wichtige Rolle für die unspezifische Abwehr. Sie geben besonders den Schleimhäuten Schutz gegenüber Bakterien und Pilzen.

DOI: 10.3238/MTADIALOG.2018.0102

Entnommen aus MTA Dialog 2/2018

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