Corona-Impfung senkt Long-COVID-Risiko

Retrospektive Kohortenstudie mit mehr als 20 000 Corona-Infizierten
ab
Coronavirus-Impfung reduziert Long-COVID-Risiko
Long-COVID-Risiko nach vollständiger Impfung geringer © MB.Photostock, stock.adobe.com
Newsletter­anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Der MT-Dialog-Newsletter informiert Sie jede Woche kostenfrei über die wichtigsten Branchen-News, aktuelle Themen und die neusten Stellenangebote.


* Pflichtfeld

Nach zwei Impfdosen, also einer vollständigen Coronavirus-Impfung, haben Personen ein niedrigeres Risiko für die meisten Langzeitfolgen einer Coronavirus-Infektion, wie die Analyse einer retrospektiven Kohortenstudie auf Basis elektronischer Gesundheitsdaten in den USA zeigt. Das gilt insbesondere für Menschen unter 60 Jahren.  

Die Impfung gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich als effektiv gegen Infektionen und vor allem schwere Verläufe einer Coronavirusinfektion erwiesen. Besonders Krankenhausaufenthalte und Tod infolge von COVID-19 können mit einer Impfung meist verhindert werden. Allerdings war bislang nicht ganz klar, ob die Impfung auch wirksam das Risiko weiterer akuter und langfristiger Folgen von COVID-19 (Long COVID) senken kann.

Wie wirksam sind die Impfungen gegen Long COVID?

Dies analysierten Forschende anhand von Daten einer elektronischen Gesundheitsdatenbank in den USA in einer retrospektiven Kohortenstudie. Die Analyse betrachtete die Inzidenzen verschiedener gesundheitlicher Folgen und Verläufe von COVID-19 bei Personen, die mindestens zwei Wochen vor der Coronavirusinfektion eine in den USA zugelassene Coronavirus-Impfung erhalten hatten. Dies wurde im Vergleich zu Personen untersucht, die nicht gegen das Coronavirus, aber gegen Influenza geimpft waren. Die Forscher ermittelten die Erkrankungen, die in den sechs Monaten nach der jeweiligen Coronavirus-Infektion auftraten und verglichen auch Impfungen mit einer oder zwei Impfdosen sowie die Altersgruppen bis und ab 60 Jahren. Bestätigte Infektionen zwischen 1. Januar und 31. August 2021, vor Auftreten der Omikron-Variante, wurden berücksichtigt.

Retrospektive Kohortenstudie

10 024 geimpfte Personen mit einer Coronavirus-Infektion konnten im Vergleich zu 9 479 vergleichbaren, ungeimpften Personen analysiert werden. Personen, die mindestens eine Corona-Impfstoffdosis erhalten hatten, hatten ein signifikant niedrigeres Risiko für Atemversagen, Einweisung auf die Intensivstation, Intubierung oder Beatmung, Hypoxämie, Bedarf für zusätzlichen Sauerstoff, Hyperkoagulopathie oder venöse Thromboembolien, Krampfanfälle, psychotische Störungen und Haarverlust (Hazard Ratio, HR: 0,70 – 0,83, p < 0,05). Andere Symptome von Long COVID hingegen, wie Nierenerkrankungen, Stimmungsprobleme und Ängste sowie Schlafstörungen, wurden mit nur einer Impfdosis nicht effektiv verhindert. Personen, die zwei Impfdosen, also eine vollständige Coronavirus-Impfung, erhalten hatten, hatten ein niedrigeres Risiko für die meisten Folgen der Coronavirus-Infektion. Dies zeigte sich besonders bei Personen im Alter von bis 60 Jahren.

Impfung senkt Risiko für viele Long COVID-Probleme signifikant

Zusammenfassend senkte die Coronavirus-Impfung das Risiko für eine große Zahl gesundheitlicher Folgen von COVID-19. Dies ergänzt die Wirksamkeit der Impfstoffe gegenüber der Entwicklung der Erkrankung COVID-19, die bereits vielfach in Impfstoffstudien gezeigt wurde.

Publikation
Taquet M, Dercon Q, Harrison PJ. Six-month sequelae of post-vaccination SARS-CoV-2 infection: A retrospective cohort study of 10,024 breakthrough infections. Brain Behav Immun. 2022 Jul;103:154-162.
doi: 10.1016/j.bbi.2022.04.013

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Artikel teilen

Online-Angebot der MT im Dialog

Um das Online-Angebot der MT im Dialog uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie sich einmalig mit Ihrer DVTA-Mitglieds- oder Abonnentennummer registrieren.

Stellen- und Rubrikenmarkt

Möchten Sie eine Anzeige in der MT im Dialog schalten?

Stellenmarkt
Industrieanzeige