Nach seiner Studie zu Spülschwämmen (bis zu 54 Mrd. Bakterien pro Kubikzentimeter) kannte das öffentliche Interesse kaum ein Halten. Er ist, als einer der Autoren (neben Frank Thadeusz) des Buches „Ein Keim kommt selten allein“, Mikrobiologe und gilt als einer der führenden Forscher, wenn es um das Thema Haushaltshygiene geht. Nach einem Prolog folgen im Buch vier große Abschnitte, die mit „Keim oder nicht Keim“, „Ein Keim kommt selten allein“, „Sie sind mitten unter uns“ und „Dr. Bazillus und Mr. Keim“ betitelt sind. Auf witzige und äußerst unterhaltsame Art und Weise stellen die Autoren die Welt der Mikroben vor. Dabei werden auch Themen wie die Entstehung von Multiresistenzen, die Bedeutung der Händehygiene oder Mikroben auf Brillen, Handys oder im Weihwasser aufgegriffen. Kurz vorgestellt wird das Phänomen des „Quorum Sensing“, also die „Kommunikation“ zwischen den Mikroben, die bisher nur wenig erforscht ist. Die Autoren präsentieren eine „Most Wanted Liste“ der widerlichsten Keime. Dennoch raten Egert und Thadeusz zu einem gelasseneren Umgang mit dem Thema Mikroorganismen ohne die Risiken auszulassen. So werde das Mikrobiom zu Recht wie ein separates Organ betrachtet. Die beiden gehen davon aus, dass Mikrobiomtests in Zukunft sicherlich Standard werden könnten wie Blutuntersuchungen heute schon. Es handelt sich um ein sehr lesenswertes Buch mit viel Humor, das viele Studien und Fakten aufgreift, ohne dabei langatmig zu werden.
Ein Keim kommt selten allein. Von: Markus Egert, Frank Thadeusz, ullstein, 2018, ISBN 978-3-864-93068-3, Preis: 15 Euro.
Entnommen aus MTA Dialog 3/2019
Artikel teilen