Rheumapatientinnen und -patienten waren bisher dem „Trial and Error“-Prinzip ausgesetzt. Es gibt mittlerweile zwar eine Reihe an Behandlungsoptionen, doch es ließ sich nicht vorhersagen, welche Therapie für wen am besten geeignet ist. Eine Reihe an Biomarkern konnte bisher den Erfolg einer bestimmten Therapie abschätzen, doch in der Praxis sind sie nicht flächendecken einsetzbar und invasive Eingriffe gehen ihnen voraus.
Vollautomatisierte Analyse
In jahrelanger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und der medizinischen Universität Wien wurde nun eine Methode entwickelt, um eine präzise Therapiewahl bei rheumatoider Arthritis und eventuell auch anderen Autoimmunerkrankungen zu ermöglichen. Das neue Verfahren basiert auf einer hochmodernen Mikroskopiemethode, die eine große Menge an Bilddaten vollautomatisiert erstellen und auch auswerten kann: „Pharmacoscopy“.
Hiermit ist es möglich, die Effekte von Wirkstoffen auf eine große Menge an Zellen zu messen. Die Auswirkungen der Wirkstoffe können so beobachtet werden, ohne die zugrundeliegenden Mechanismen aufklären zu müssen. Für die Machbarkeitsstudie kombinierten die Forschenden die neue Methode mit einem ex-vivo-Stimulationsverfahren. Die Immunzellen von Betroffenen werden hier außerhalb des Körpers mit den vorhandenen Medikamenten gegen Rheumatoide Arthritis behandelt und die Auswirkungen können mikroskopisch beobachtet werden.
Zelluläre Phänotypen für Rheumatoide Arthritis
Dabei zeigten sich zelluläre Phänotypen. Sie hängen mit der Aktivität der Erkrankung zusammen und beeinflussen, wie man auf das Medikament anspricht. Diese Phänotypen können verwendet werden, um in Blutproben vorab zu testen, wie die einzelne Patientin/der einzelne Patient auf die jeweilige Therapie reagiert. Denn selten erlangen Betroffene klinische Remission und krankheitssymptome lassen sich nicht ganz beseitigen.
Nun gilt es die Phänotypen zu identifizieren, die eine Vorhersagekraft für ein Medikament besitzen.
Quelle: idw
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