Vereinheitlichung der Maßeinheiten

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Laboruntersuchung
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Laut DGKL würden in der Medizin häufig Zahlenwerte genutzt, ohne dazu gehörende Maßeinheiten zu erwähnen – eine gravierende Fehlerquelle, so die Fachgesellschaft. Daher möchte die DGKL eine Initiative zur Vereinheitlichung von Maßeinheiten in der Labormedizin vorantreiben.

Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) weist darauf hin, dass Zahlenwerte ohne Maßeinheit oft in der Medizin verwendet werden, obwohl sie eine mögliche Quelle für gravierende Fehler darstellen. Die Fachgesellschaft lädt daher auch andere Gesellschaften und direkt oder indirekt Betroffene dazu ein, die Initiative zu unterstützen.

Fehlerquelle: Fehlende Maßeinheit

Auch wenn das Weglassen der Maßeinheiten in gewissen Fällen üblich und schnell ist, kann es zu negativen Konsequenzen für Patientinnen und Patienten führen. Ein gängiges Beispiel ist der Blutdruck, der in mm Hg angegeben wird. In der Regel wird diese Einheit jedoch nicht erwähnt, der Blutdruck ist „120 zu 80“. Das gelte auch für die Laboratoriumsmedizin, in der Zahlenwerte ermittelt würden, die Maßeinheiten jedoch auch beim medizinischen Personal nicht erwähnt werden.

Als Beispiel, bei dem zu solchen negativen Konsequenzen kommen kann, nennt die DGKL die Glukosemessung. Sie ist eine der häufigsten labormedizinischen Untersuchungen, bei dem die Konzentrationsangabe in mg/dL üblich ist oder auch in mmol/L. Erstere wird in der Regel als konventionelle Einheit bezeichnet, letztere als SI-Einheit. In der DDR erfolgte ab 1978 ein Wechsel zu mmol/L, während in den alten Bundesländern die konventionelle Einheit weiter verwendet wurde. Ein Glukosewert von 20 in mg/dL entspricht einer schweren Hypoglykämie (ca. 1,1 mmol/L), während es in mmol/L eine schwere Hyperglykämie wäre (ca. 360 mg/dL).

Mögliche Fehldiagnosen

Auch beim Blutbild können sich Fehlerquellen ergeben bei fehlenden Maßeinheiten. Der Hämoglobingehalt (Hb) ist bei einem Wert von 9 g/dL bei einer Frau gleichbedeutend mit einer Anämie (ca. 5,6 mmol/L), mmol/L entspräche ein Wert von 9 jedoch einem unauffälligen Befund (14,5 g/dL). Diese Beispiele belegen, so DGKL, dass die reinen Zahlwerte zu gravierenden Fehldiagnosen führen können. Die Verwendung der dazugehörigen Maßeinheiten könne dies verhindern. 

Auch für die elektronische Patientenakte (ePA) sieht die DGKL eine Relevanz des Themas. Denn hier können Ärztinnen und Ärzte nicht mehr nur die Laborbefunde des eigenen Labors einsehen, sondern alle Laborbefunde der Patientin/des Patienten. Ein weiteres Beispiel dafür, dass eine Standardisierung der Maßeinheiten und ihre Angabe notwendig sei.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt

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