Ulmer Kinderkardiologie erhält Forschungsförderpreis

Diagnostik der Herzmuskelschwäche
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Prof. Dr. Christian Apitz, Dr. Johannes Krämer, Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin
(v.l.) Prof. Dr. Christian Apitz, Dr. Johannes Krämer, Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin Universitätsklinikum Ulm
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Der Assistenzarzt Dr. Johannes Krämer aus der Sektion Kinderkardiologie der Ulmer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin erhält den Forschungsförderpreis der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie.

Um eine Herzmuskelschwäche bei Kindern möglichst früh zu entdecken, kombiniert der Mediziner Ultraschalluntersuchungen und Belastungs-EKG: Die Kinder fahren auf einem speziellen Liegefahrrad und setzen ihr Herz damit unter Stress. In dieser Stresssituation geben kleinste Veränderungen in der Bewegung der Herzwand, die mit einer speziellen Software ausgewertet werden, Auskunft über Funktionsstörungen. Mit dem Preis ist eine Forschungsförderung in Höhe von 15.000 Euro verbunden.

Eine Herzmuskelschwäche kann für Kinder bedeuten, dass sie keine Kraft zum Spielen haben, wenig belastbar sind und nicht gut gedeihen. Die Erkrankung kann angeboren sein, tritt aber auch als Nebenwirkung von Medikamenten (z.B. Chemotherapien bei Krebserkrankungen) auf. „Wichtig ist, die Herzmuskelschwäche so früh wie möglich zu erkennen, um die Schädigung des Herzmuskels zu stoppen. Dazu kann die Arbeit von Dr. Krämer einen wichtigen Beitrag leisten“, betont Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, und gratuliert dem Preisträger.

Früh auf herzschädigende Nebenwirkungen von Medikamenten reagieren

Unter Stress zeigt das Herz in der kombinierten Diagnostik, was sonst nicht zu sehen ist. „Bei Patienten mit beginnender Herzmuskelschwäche reagiert das Herz mit regionalen Störungen in der Bewegung der Herzwand, die im Ruhezustand oft nicht erkennbar sind “, erläutert Preisträger Dr. Krämer. „Dabei wertet eine spezielle Software die Informationen der Ultraschallbilder in ihren Feinheiten aus.“ So können die Kardiologen zum Beispiel mit den Onkologen zusammen früh auf herzschädigende Nebenwirkungen von Chemotherapien reagieren.

„Unser Ziel ist, noch mehr Erfahrungen und Daten mit dem speziellen Verfahren zu sammeln, um unsere Diagnosen noch feiner und sicherer zu machen. Dazu sind auch Vergleichsstudien mit gesunden Kindern geplant“, erklärt Prof. Dr. Christian Apitz, Leiter der Sektion Pädiatrische Kardiologie. 

Innovative Verfahren für bessere Patientenversorgung

„Die Kinderkardiologie ist ein wichtiger Baustein in der umfassenden Versorgung unserer Patienten“, sagt Prof. Dr. Udo X. Kaisers, der Leitende Ärztliche Direktor des Ulmer Universitätsklinikums. „Die Arbeit von Herrn Dr. Krämer zeigt, wie die fächerübergreifende Zusammenarbeit und die Entwicklung innovativer Verfahren den Patienten an einem Universitätsklinikum zu Gute kommen.“

Die Forschungsförderung wird von der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie einmal im Jahr vergeben. Der Preis wurde auf der 48. Jahrestagung, die Mitte Februar in Leipzig stattfand, verliehen. Er ist für das recht kleine Fach der Kinderkardiologie eine hohe Auszeichnung. Mit dem Fördergeld wollen die Ulmer Kinderkardiologen eine spezielle Liege für die Stress-Echokardiographie anschaffen, die die Diagnostik vereinfacht. (UK Ulm, red)

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