Thromboserisiko bei Cannabis-Rauchern erhöht

Aktuelle Studie der Universitätsmedizin Saarbrücken
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Regelmäßige Cannabis-Raucher haben unmittelbar nach dem Rauchen ein gesteigertes Thromboserisiko
Bei regelmäßigen Marihuana-Rauchern schwellen unmittelbar nach dem Konsum von Cannabis die roten Blutzellen verstärkt an. © Mitch/, stock.adobe.com
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Bei regelmäßigen Marihuana-Rauchern schwellen unmittelbar nach dem Konsum von Cannabis die roten Blutzellen verstärkt an. Da sich gleichzeitig die Gefäße verengen, steigt damit das Thromboserisiko kurzfristig an. Ob damit eine tatsächliche Gesundheitsgefahr einhergeht, ist allerdings noch nicht geklärt.

Regelmäßige Cannabis-Raucher haben unmittelbar nach dem Rauchen ein gesteigertes Thromboserisiko. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Professor Lars Kaestner von der Universität des Saarlandes in einer Studie herausgefunden, die nun im American Journal of Hematology veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler verglichen dabei die Blutzellen von drei Marihuana-Rauchern mit den Blutzellen dreier in etwa gleichaltriger (ca. Mitte 30) Nichtraucher miteinander.

Erythrozyten schwellen an

„Wir haben beobachten können, dass, unmittelbar nachdem Erythrozyten mit dem Cannabis-Wirkstoff Dronabinol in Berührung kommen, diese anschwellen“, erklärt Lars Kaestner, „und zwar bei regelmäßigen Marihuana Rauchern stärker als bei Nichtrauchern“. Der Effekt lasse nach kurzer Zeit wieder nach, eine dauerhafte Veränderung war nicht zu beobachten. Der im Cannabis enthaltene Wirkstoff Dronabinol – auch bekannt als Tetrahydrocannabinol (THC) – stimuliert dabei einen bestimmten Ionenkanal an den Erythrozyten namens TRPV2. Dieser Kanal, der die Aufnahme und Abgabe bestimmter Botenstoffe in die Zelle und aus der Zelle heraus reguliert, sorgt in der Folge dafür, dass die Konzentration von Natrium-Ionen in der Blutzelle steigt und vermehrt Wasser aufgenommen wird. „Dadurch schwillt die Zelle an“, erklärt Lars Kaestner.

Gefäße verengen sich

Innerhalb einer Stunde fänden die Zellen wieder in ihre ursprüngliche, Diskus-Form zurück. Innerhalb dieser Zeit steige jedoch das Thromboserisiko für Cannabis-Raucher leicht an, so Lars Kaestner. „Dadurch, dass zum einen die Blutzellen größer und runder sind, bleiben sie in kleinen Kapillaren eher stecken. Zudem verengen sich beim Rauchen von Cannabis die Gefäße, was das Risiko für Mikro-Thrombosen ebenfalls erhöht.“ Dass damit tatsächlich auch eine Gesundheitsgefahr einhergehe, kann der Biophysiker allerdings nicht sagen. Diese Frage war nicht Teil der Studie.

Wer sich allerdings nun sorge, dass durchs Rauchen von Cannabis eine gefährliche Thrombose entstehe, sollte Lars Kaestners so simplen wie wirkungsvollen Ratschlag beherzigen: „Man kann ja auch einfach aufhören zu rauchen.“

Originalpublikation:
Flormann, D., Qiao, M., Murciano, N., Iacono, G., Darras, A., Hof, S., Recktenwald, S.M., Rotordam, M.G., Becker, N., Geisel, J., Wagner, C., von Lindern, M., van den Akker, E. and Kaestner, L. (2022), Transient receptor potential channel vanilloid type 2 in red cells of cannabis consumer. Am J Hematol. https://doi.org/10.1002/ajh.26509

Quelle: Universität des Saarlandes

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