Signifikanter Anstieg an Lungenembolien

Welt-Thrombose-Tag
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Der Bundesverband Medizintechnologie setzt sich zum Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober 2017 für eine bessere Aufklärung über Entstehung, Gefahren und Vermeidung von Thrombosen ein. Der Welt-Thrombose-Tag soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Gefahren einer venösen Thromboembolie zu erhöhen.

Zum Welt-Thrombose-Tag verweist der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) vor allem auf den signifikanten Anstieg von Lungenembolien in Deutschland. Laut der aktuellen Gesundheitsberichterstattung des Bundes stieg die Zahl der Lungenembolien im Zeitraum zwischen den Jahren 2000 und 2015 von rund 46.000 auf über 66.000 Fälle signifikant an – trotz der generell guten Gesundheitsversorgung in Deutschland. Bei der Lungenembolie handelt es sich um eine partielle oder vollständige Verlegung der Lungenarterien durch eingeschwemmte Blutgerinnsel (Thromben) aus der peripheren venösen Strombahn.

Dritthäufigste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung

Die venöse Thromboembolie ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung. Allein in Deutschland sterben Hochrechnungen zufolge jährlich bis zu 100.000 Menschen an den Folgen thrombotischer Erkrankungen, europaweit sind es über 500.000. Dennoch sind die öffentliche Aufmerksamkeit für die Gefahren und die Kenntnis der Versorgungsrealität in Deutschland zu gering, so der BVMed. Eine adäquate Sensibilisierung der Bevölkerung und der Ärzteschaft sowie eine umfassende Versorgungsforschung können nicht nur unzählige Leben retten, sondern auch langfristig die Perspektiven für eine nachhaltige Patientenversorgung verbessern.

Kombination aus mechanischen und pharmakologischen Maßnahmen

Wie viele wissenschaftliche Studien zeigen, bietet eine Kombination aus mechanischen und pharmakologischen Maßnahmen die beste Prävention vor einer venösen Thromboembolie und sollte immer auf einer individuellen Risikoabschätzung basieren, erläutert der BVMed. Neben der medikamentösen Prophylaxe sind es vor allem die physikalischen Maßnahmen, die bei richtiger Anwendung einfach und nahezu nebenwirkungsfrei dazu beitragen, thromboembolische Komplikationen zu verhindern. Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe erhöhen bei immobilen Patienten die venöse Rückstromgeschwindigkeit und sorgen so in Kombination mit Arzneimitteln für einen optimierten Schutz vor einer Thromboembolie.

Intermittierende pneumatische Kompression

Eine weitere Möglichkeit, den immobilen Patienten während und nach einer Operation vor thromboembolischen Komplikationen zu schützen, ist die intermittierende pneumatische Kompression. Sie kann entweder ergänzend oder alternativ in all den Fällen eingesetzt werden, in denen eine medikamentöse Prophylaxe kontraindiziert oder aufgrund des Blutungsrisikos nicht oder nur sehr zurückhaltend eingesetzt werden kann. Im Idealfall ergänzen sich physikalische und pharmakologische Maßnahmen zu einem schlüssigen Konzept, das an verschiedenen Faktoren der Virchowschen Trias ansetzt.

„Unser Ziel ist es, das Wissen der Ärzte und der Pflegekräfte über die unterschiedlichen Arten der Kompression und die korrekte Handhabung der medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfe zu verbessern“, so BVMed-Hilfsmittelexpertin Daniela Piossek. Während der Kompressionsstrumpf zur Therapie bereits existierender Venenproblematiken eingesetzt wird, ist es das Ziel des Thromboseprophylaxestrumpfes wie auch der intermittierenden Kompression, speziell die Rückflussgeschwindigkeit in den unteren Extremitäten zu erhöhen und somit beim immobilen Patienten der Bildung von Thrombosen vorzubeugen.

Der BVMed-Fachbereich "Mechanische Thromboseprophylaxe" hat hierzu Informationsblätter und Hintergrundinformationen erarbeitet, die hier abgerufen werden können.

Quelle: BVMed

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