Selbstporträts von Cochlea-Implantat-Patienten

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Cochlea Implantat
Lukas rast als Superman durch Welt - der Fotoworkshop macht´s möglich. Uniklinikum Dresden
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Weg vom Knipsen mit dem Smartphone, hin zur intensiven Arbeit als Fotokünstler – diese Herausforderung haben 17 Kinder und Jugendliche angenommen, die mit einem Cochlea Implantat (CI) versorgt sind.

Als Teilnehmer des jährlich vom Sächsischen Cochlear Implant Centrum Dresden (SCIC) des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus veranstalteten Sommerferienlagers schufen die Kinder und Jugendlichen bei dem Kreativprojekt eindrucksvolle Selbstporträts. Das Ergebnis des therapeutisch und pädagogisch betreuten Projekts ist ab dem 8. Juni in Form von 13 ausgewählten großformatigen Fotos in der Ausstellung „Ich sehe was, was du nicht siehst“ im SCIC-Domizil (Haus 11) zu sehen.

Die Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 18 Jahren hatten vier Tage Zeit, sich selbst fotografisch darzustellen und ihre Wünsche auszudrücken. Dabei bekamen sie nicht nur eine Kamera in die Hand gedrückt, sondern auch eine Leiter. Durch einen Kniff konnten sie sich neue Perspektiven erschließen: Denn der Blick von der Leiter birgt die Chance, sich anders darzustellen und sich selbst für andere auf eine ganz besondere Weise sichtbar zu machen – Wer bin ich? Wer möchte ich sein? So kann Mariel plötzlich gewagt balancieren und Lukas verwandelt sich in einen rasenden Superman.

Förderung der Persönlichkeitsentwicklung

Ziel des Fotoprojekts war es, die Bildung der eigenen Identität und damit auch die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer zu fördern. Die CI-Träger hatten in diesem Rahmen die Möglichkeit, eigene Stärken zu erkennen und sich mit der eigenen Motivation auseinanderzusetzen, etwas Kreatives zu schaffen. Gleichzeitig ging es darum, bei den Fotos der anderen als Helfende mit deren Motivation umzugehen. Denn die ungewöhnlichen und sehr berührenden Fotos konnten nur im Team entstehen. Was die in zwei Altersgruppen aufgeteilten Kinder und Jugendlichen bei dem Fotoprojekt gelernt haben, ist in jedem einzelnen Foto spürbar: Auch mit Hörbeeinträchtigung lässt sich Unmögliches möglich machen.

„Das Cochlea Implantat ist eine ‎der erfolgreichsten Innovationen der Medizintechnik, welche Patienten mit schweren Hörstörungen erlaubt, wieder aktiv am gesellschaftlichen Leben und kommunikativen Austausch teilzunehmen", sagt Prof. Thomas Zahnert, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Dresdner Uniklinikums und Ärztlicher Leiter des SCIC. Bei taub geborenen Kindern besteht die Herausforderung des interdisziplinären Teams darin, dass die kleinen Patienten Schritt für Schritt das Hören erlernen müssen.
In der über drei Jahre angelegten, in den SCIC-Räumen erfolgenden Rehabilitation wird die Hör- und Sprachentwicklung der jungen Patienten kontinuierlich gefördert. Das 30-köpfige, aus Ärzten, Sprach-, Ergo- und Musiktherapeuten, Rehabilitationspädagogen und Technikern bestehende Team des Zentrums stimmt sich bei jedem Patienten zu einer jeweilig individuell konzipierten Rehabilitation ab", erklärt Dominique Kronesser, Therapeutische Leiterin des Sächsischen Cochlear Implant Centrums Dresden.


Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, 08.06.2018





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