„Schwarzer Hautkrebs“ nimmt zu

Datenerhebung
Kli
Hautkrebs
Dank optimierter Diagnostikmethoden wird Hautkrebs häufig früh entdeckt und behandelt. InsideCreativeHouse – stock.adobe.com
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Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse haben im vergangenen Jahr bundesweit 45 Prozent mehr Frauen und Männer die Diagnose „schwarzer Hautkrebs“ (malignes Melanom) erhalten als noch 2010.  

Die Sonne spendet Wärme und Licht und macht gute Laune. Sie ist Quell allen Lebens und damit der wichtigste Himmelskörper für uns Menschen. Ihre ultravioletten Strahlen können jedoch das Erbgut von Hautzellen schädigen. Daher zählt zu viel Sonnenlicht zu den Hauptrisikofaktoren für Hautkrebs. Und der nimmt deutlich zu. Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse erhielten im vergangenen Jahr bundesweit 45 Prozent mehr Frauen und Männer die Diagnose „schwarzer Hautkrebs“ (malignes Melanom) als noch 2010. Bei dieser bösartigen Variante entarten die Pigmentzellen der Haut. Beim „weißen Hautkrebs“ (Basalzell- und spinozelluläres Karzinom), der besser zu therapieren ist, hat sich die Zahl betroffener Versicherter von 2010 auf 2020 sogar fast verdoppelt (plus 93 Prozent).

Hautkrebs zählt zu den häufigsten Tumorarten in Deutschland. Mehr als 220.000 Menschen erkranken jedes Jahr neu daran. Eine bösartige Erkrankung der Haut ist vor allem auch eine Frage des Alters, wie die KKH-Auswertung zeigt. So steigt die Zahl derer, die an „weißem Hautkrebs“ erkranken, ab dem 55. Lebensjahr, die der an „schwarzem Hautkrebs“ Erkrankten ab 75 plus. Unsere Gesellschaft wird immer älter. Damit steigt auch die Zahl der Hautkrebsfälle. Zu den Kernursachen für die starke Zunahme von Hautkrebs zählt der Klimawandel, der unter anderem zu einer dünner werdenden Ozonschicht sowie heißeren Sommern mit hoher UV-Strahlung führt. Weitere Risikofaktoren: Hauttyp, familiäre Vorbelastung und Solarienbesuche.

Entwicklung auf Länderebene

Laut KKH-Daten nahmen Hautkrebserkrankungen in einigen Bundesländern in den vergangenen zehn Jahren besonders zu. So führt Sachsen das traurige Ranking beim gefährlichen „schwarzen Hautkrebs“ mit einem Anstieg von rund 89 Prozent an, gefolgt von Brandenburg und Niedersachsen (plus 79 beziehungsweise 76 Prozent). Beim „weißen Hautkrebs“ liegt Sachsen ebenfalls vorn mit einer Zunahme der Erkrankungsfälle von 2010 auf 2020 von fast 171 Prozent vor Sachsen-Anhalt und Thüringen (plus 144 beziehungsweise 131 Prozent). Am niedrigsten stieg die Zahl der Hautkrebspatienten mit der Diagnose „schwarzer Hautkrebs“ dagegen in Hessen (plus 20 Prozent) und Baden-Württemberg (plus 36 Prozent), die mit „weißem Hautkrebs“ in Rheinland-Pfalz sowie Schleswig-Holstein (plus 63 beziehungsweise 65 Prozent).

Auch wenn die Symptome eines Sonnenbrands wie gerötete, schmerzende Haut nach wenigen Tagen abklingen: Mit jedem Sonnenbrand steigt das Hautkrebsrisiko. Denn die Haut – unser größtes Organ – vergisst nicht. Ein Sonnenbrand ist daher unbedingt zu vermeiden und die Haut vor schädigenden UV-Strahlen zu schützen. Daher gilt – gleich, ob daheim oder am Urlaubsort: intensive Sonnenbäder vermeiden, vor allem in der strahlungsreichen Mittagszeit, und schattige Plätze aufsuchen. Wer sich in der Sonne aufhält, sollte luftige, schützende Kleidung samt Sonnenhut tragen sowie reichlich Sonnenschutzmittel auf alle unbedeckten Hautpartien auftragen -  je nach Hauttyp mindestens mit Lichtschutzfaktor 30 und hohem UV-A- und UV-B-Schutz. Besonders auch empfindliche Stellen wie Nacken, Ohren und Fußrücken eincremen, regelmäßig nachcremen und dabei nie mit der Sonnencreme geizen.

Warum Hautkrebsvorsorge so wichtig ist

Dank optimierter Diagnostikmethoden wird Hautkrebs häufig früh entdeckt und behandelt. Das erhöht die Heilungschancen erheblich. Gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf eine kostenlose Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs. Darüber hinaus bezuschusst die KKH alle zwei Jahre auch ein Hautkrebsscreening für Versicherte im Alter von 18 bis 34 Jahren. Bei der schmerzfreien Untersuchung wird die Haut von Kopf bis Fuß auf Veränderungen von einem Hautarzt oder zertifizierten Hausarzt gecheckt. Jeder sollte auch selbst seine Haut regelmäßig auf Veränderungen an Pigmentmalen prüfen und bei Bedarf vorsorglich einen Arzt aufsuchen.

Quelle: KKH, 11.08.2021



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