Schlafstörungen haben sich verdreifacht

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Schlafstörungen
Immer mehr Berufstätige leiden unter Schlafproblemen. projectphotos
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Etwa jeder dritte Erwachsene kämpft mit Ein- oder Durchschlafstörungen, bei nahezu jedem zehnten ist der Schlafmangel so groß, dass er tagsüber müde und energielos ist.

Stress im Job oder private Sorgen bringen Menschen um ihre Nachtruhe. Doch auch Depressionen, Schilddrüsen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können der Auslöser sein: Immer mehr Berufstätige leiden unter Schlafproblemen. Die Fallzahlen haben sich in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdreifacht. Das hat das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF-Institut) der AOK Rheinland/Hamburg herausgefunden. Ausgewertet wurden die Daten etlicher Tausend Arbeitnehmer zwischen Rhein und Ruhr.

Etwa jeder dritte Erwachsene kämpft mit Ein- oder Durchschlafstörungen, bei nahezu jedem zehnten ist der Schlafmangel so groß, dass er tagsüber müde und energielos ist. Das wirkt sich auch auf das Arbeitsleben aus. Immer häufiger führen Schlaflosigkeit und die damit verbundenen gesundheitlichen Beschwerden zu Attesten. In der Gruppe der Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane rangieren organische Schlafstörungen bereits auf Rang zwei, direkt hinter der Migräne, wenn es um die Gründe für eine Krankschreibung geht. Das geht aus Zahlen der AOK Rheinland/Hamburg hervor.

"Das Risiko für ernsthafte Erkrankungen steigt"

Demnach waren im Jahr 2004 noch rund 0,5 Arbeitsunfähigkeitsfälle wegen Schlafstörungen je 100 Versicherte zu verzeichnen, im Jahr 2019 waren es schon 1,8. Der Wert ist in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich gestiegen. Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, warnt: „Dauerhafter Schlafmangel wirkt sich negativ auf den Organismus aus. Insbesondere auf das Immunsystem, den Stoffwechsel, Herz und Kreislauf, aber auch auf das Gehirn. Das Risiko für ernsthafte Erkrankungen steigt.“

Liegen den Schlafproblemen weder psychische noch organische Ursachen zugrunde, sind die Gründe häufig im persönlichen Verhalten der Betroffenen zu finden. Müdigkeit und Schlaf werden stark vom Licht gesteuert. Die Beleuchtung von Smartphone-Displays oder E-Book-Readern beispielsweise kann die Aktivierung des Schlafhormons Melatonin hemmen. Auch der Konsum von Kaffee oder Alkohol sowie schwer verdaulicher Speisen am Abend kann die Schlafqualität beeinträchtigen.

Maßnahmen für mehr Schlafkomfort

Aber es gibt Maßnahmen für mehr Schlafkomfort. Dazu gehören ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, frische Luft im Schlafzimmer, eine bildschirmfreie Zeit vor dem Zubettgehen oder auch Entspannungstechniken und Abendrituale.

Der Schlafbedarf unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Laut Robert Koch-Institut liegt er in Deutschland durchschnittlich bei sieben Stunden und 14 Minuten. Kleinkinder brauchen am meisten Schlaf, während ältere Menschen nicht weniger schlafen, sondern nur weniger Tiefschlafphasen durchlaufen.
    


Quelle: AOK Rheinland/Hamburg,  28.09.2020

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