SARS-CoV-2-PCR-Tests: Positivrate erreicht 52 Prozent

Labore mit deutlicher Kritik an der Testverordnung
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SARS-CoV-2: Sommerwelle rollt
Positivrate klettert weiter © alphaspirit, stock.adobe.com
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Die Datenauswertung des ALM e.V. zur SARS-CoV-2-PCR-Testung für die KW 24–25 zeigt eine deutlich gestiegene Positivrate in der laufenden Sommerwelle.

Während vor Kurzem noch viele von einer Herbstwelle schwadroniert haben, zeigt sich nun, dass die Sommerwelle mit Karacho rollt. Sie wird durch die Datenanalyse der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) mehr als bestätigt. Das SARS-CoV-2-PCR-Testgeschehen ist in den vergangenen beiden Wochen (KW 24 und 25) wieder deutlich gestiegen. Die ermittelte Positivrate stieg auf 52,0 Prozent (KW 24: 47,0 Prozent, KW 23: 43,6 Prozent, KW 22: 34,5 Prozent).

In der letzten Woche (KW 25, 20.06.–26.06.2022) wurden laut ALM e. V. insgesamt 828.091 SARS-CoV-2-PCR-Untersuchungen in den Laboren durchgeführt (KW 24: 656.432, KW 23: 582.024, KW 22: 552.815). Im Vergleich zur Vorwoche stiegen sowohl die Gesamtzahl der angeforderten Tests um 26 Prozent als auch die Zahl der positiv befundeten deutlich um 39 Prozent! In der Vorwoche wurden 430.243 PCR-Tests positiv befundet (KW 24: 308.557, KW 23: 253.816, KW 22: 190.954). Die Auslastung der teilnehmenden Labore in Bezug auf SARS-CoV-2-PCR-Tests liegt nach wie vor auf einem niedrigen Niveau (aktuell 30 Prozent, KW 24: 24 Prozent, KW 23: 21 Prozent, KW 22: 20 Prozent). Die verfügbaren SARS-CoV-2-PCR-Kapazitäten wurden mit rund 2,71 Millionen PCR-Tests auf einem leicht gesunkenen Niveau gemeldet. An der Datenerhebung haben sich erneut 183 fachärztliche Labore beteiligt.

Schon länger verweist der ALM e. V. auf die Notwendigkeit, sich auf den bevorstehenden Herbst und Winter auch mit einer geeigneten neuen Testverordnung vorzubereiten. So betont Dr. Michael Müller, Vorsitzender des fachärztlichen Berufsverbandes: „Mit dem am Freitag vorgelegten Entwurf der neuen Testverordnung wird das Ziel einer qualitätsgesicherten Bekämpfung der Pandemie jedoch weit verfehlt.“

Verbesserung der Qualitätssicherung angemahnt

Der ALM e.V. hat in seiner Stellungnahme zum Referentenentwurf abermals auf die dringende Notwendigkeit einer Verbesserung der Qualitätssicherung der Testzentren hingewiesen. „Es gibt nach wie vor die allseits bekannten Qualitätsdefizite in Testzentren ohne ärztliche Gesamtverantwortung und ebenso bei der dortigen Anwendung von PoC-NAT-Verfahren“, so Müller. „Wir wiederholen daher die vielfältig unterstützte Forderung, den Arztvorbehalt zur Feststellung übertragbarer Krankheiten wieder einzuführen. SARS-CoV-2-Tests gehören ausschließlich in die Hände von medizinischem Fachpersonal und sind nur unter strikter Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zur Qualitätssicherung durchzuführen, so wie sie auch die fachärztlichen Labore einhalten müssen. Darüber hinaus sollte nun endlich auch für die Testzentren die digitale Übermittlung aller Testergebnisse über DEMIS verpflichtend werden. Nur so kann das vom Expert/-innenrat dringend vorgeschlagene verbesserte Datenmanagement erreicht werden.“

Die akkreditierten Labore begrüßen, dass mit der neuen Testverordnung sogenannte anlasslose Bürgertests (§ 4 a) bei Personen ohne Symptome auf das Wesentliche und Nutzbringende reduziert werden sollen. „Wir sind jedoch nach wie vor der Auffassung, dass symptomatische, also erkrankte Personen, im Sinne einer guten Patientenversorgung ausschließlich in die Obhut qualifizierter Ärztinnen und Ärzte gehören. Wir bleiben dabei: Nichtärztlich geführte Testzentren sind nicht die richtige Anlaufstelle für Personen mit Symptomen“, betont ALM-Vorständin Nina Beikert.

Frage der Wirtschaftlichkeit

Evangelos Kotsopoulos, Mitglied im Vorstand des ALM e.V., ergänzt: „Spätestens jetzt wäre auch die Festlegung der erforderlichen Testkapazitäten in den fachärztlichen Laboren notwendig gewesen. Die vorgesehene Absenkung der Erstattungskosten bei laborbasierten PCR-Tests um mehr als 25 Prozent auf nur 32,39 Euro ist jedoch kontraproduktiv. Sie wurde mit der Entwicklung einzelner Kostenkomponenten, insbesondere der Sachkosten, begründet. Dies entbehrt jeder Grundlage. Auch die fachärztlichen Labore haben in den vergangenen Monaten drastisch gestiegene Transport- und Logistik- sowie Energiekosten und deutlich gestiegene Personalkosten zu verzeichnen. Vor dem Hintergrund der nur geringen Auslastung der von den Laboren bereitgestellten Testkapazitäten stellt sich für viele Labore nun auch die Frage der Wirtschaftlichkeit, diese nicht genutzten PCR-Testkapazitäten aufrechtzuerhalten.“

Quelle: ALM e. V.

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