SARS-CoV-2-Infektion schwächt Immunzellen

Bedeutung für Impfungen?
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Aufnahme einer T-Zelle
Kolorierte rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer T-Zelle. NIAID
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Mit einer neuen Studie scheint sich zu bestätigen, was einige schon befürchtet hatten: Die Infektion mit SARS-CoV-2 kann das Immunsystem zumindest schwächen.

Untersucht werden sollte in der Studie, die auch von National Institutes of Health (NIH) der USA unterstützt wurde, wie die Pfizer-BioNTech-Impfungen bei Infizierten wirken. Es stellte sich heraus, dass das Ausmaß und die Qualität der Reaktion auf die Impfung mit zwei Dosen des COVID-19-Impfstoffs von Pfizer-BioNTech laut der Studie bei Menschen mit vorheriger SARS-CoV-2-Infektion erheblich geringer war als bei Menschen ohne vorherige Infektion. Darüber hinaus war die Konzentration der T-Zellen, die auf das SARS-CoV-2-Spike-Protein abzielen, bei ungeimpften Personen mit COVID-19 wesentlich niedriger als bei geimpften Personen, die nie infiziert waren. Wichtig sei allerdings, dass Menschen, die sich von einer SARS-CoV-2-Infektion erholen und sich dann impfen lassen, besser geschützt seien als Menschen, die nicht geimpft sind, wird betont.

CD4+ T-Zellen und CD8+ T-Zellen untersucht

Die Ergebnisse deuten entsprechend darauf hin, dass das Virus eine wichtige Immunzellantwort schädigt. Die Studie wurde vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), Teil der National Institutes of Health, mitfinanziert und von Mark M. Davis, Ph.D. ,geleitet. Davis ist Direktor des Stanford Institute for Immunity, Transplantation and Infection und Professor für Mikrobiologie und Immunologie an der Stanford University School of Medicine in Palo Alto, Kalifornien. Davis und Kollegen haben ein sehr empfindliches Instrument entwickelt, um zu analysieren, wie Immunzellen, sogenannte CD4+ T-Zellen und CD8+ T-Zellen, auf eine SARS-CoV-2-Infektion und -Impfung reagieren.

Drei Gruppen von Freiwilligen untersucht

Diese Zellen koordinieren die Reaktion des Immunsystems auf das Virus und töten andere infizierte Zellen, was zur Vorbeugung von COVID-19 beiträgt. Das Tool wurde entwickelt, um T-Zellen zu identifizieren, die auf eine von Dutzenden spezifischer Regionen auf dem Spike-Protein des Virus sowie auf einige andere virale Regionen abzielen. Der Pfizer-BioNTech-Impfstoff verwendet Teile des SARS-CoV-2-Spike-Proteins, um eine Immunantwort auszulösen, ohne eine Infektion zu verursachen. Die Forscher untersuchten die CD4+ und CD8+ T-Zell-Antworten in Blutproben von drei Gruppen von Freiwilligen. Eine Gruppe war noch nie mit SARS-CoV-2 infiziert und erhielt zwei Dosen des COVID-19-Impfstoffs von Pfizer-BioNTech. Die zweite Gruppe war zuvor mit SARS-CoV-2 infiziert und erhielt zwei Dosen des Impfstoffs. Die dritte Gruppe hatte COVID-19 und war nicht geimpft.

Schlechtere CD8+ Zellen bei Infizierten

Die Forscher fanden heraus, dass die Impfung von Menschen, die noch nie mit SARS-CoV-2 infiziert waren, robuste CD4+ und CD8+ T-Zell-Antworten auf das Spike-Protein des Virus induzierte. Darüber hinaus produzierten diese T-Zellen mehrere Arten von Zellsignalmolekülen, sogenannte Zytokine, die andere Immunzellen – einschließlich antikörperproduzierender B-Zellen – rekrutieren, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Personen, die sich vor der Impfung mit SARS-CoV-2 infiziert hatten, produzierten jedoch Spike-spezifische CD8+ T-Zellen in erheblich geringerem Maße – und mit geringerer Funktionalität – als geimpfte Personen, die sich nie infiziert hatten. Darüber hinaus beobachteten die Forscher bei ungeimpften Personen mit COVID-19 wesentlich niedrigere Werte von Spike-spezifischen CD8+ T-Zellen als bei geimpften Personen, die noch nie infiziert waren.

Schädigung der T-Zell-Antwort?

Als Fazit halten die Forscher fest, dass diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass eine SARS-CoV-2-Infektion die CD8+ T-Zell-Antwort schädigt. Die Forscher vergleichen diesen Effekt sogar mit ähnlichen Erkenntnissen, die in früheren Studien beobachtet wurden, die eine langfristige Schädigung des Immunsystems nach einer Infektion mit Viren wie Hepatitis C oder HIV zeigen. Die neuen Ergebnisse unterstreichen laut NIAID die Notwendigkeit, Impfstrategien zu entwickeln, um die antiviralen CD8+ T-Zell-Antworten bei Menschen, die zuvor mit SARS-CoV-2 infiziert waren, gezielt zu verstärken.

Literatur:
Gao F, et al.: Robust T cell responses to the Pfizer/BioNTech vaccine compared to infection and evidence of attenuated peripheral CD8+ T cell responses due to COVID-19. Immunity, DOI: 10.1016/j.immuni.2023.03.005 (2023).

Quelle: NIAID

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