Runder Tisch zum Thema Anerkennungsmaßnahmen für internationale Berufsabschlüsse
Die Veranstaltung fand im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung (MASTD), Rheinland-Pfalz, statt und ist Teil des Landesprojekts der ISM-Beratungsstelle für internationale Berufsabschlüsse in den Gesundheitsfachberufen. Die ISM-Beratungsstelle unterstützt bei der Wahl des Referenzberufes. Ebenso berät sie zum Beispiel bei der Beschaffung der notwendigen Unterlagen und Dokumente, sichtet die Antragsunterlagen auf Vollständigkeit, berät zu relevanten aufenthaltsrechtlichen Fragestellungen und unterstützt bei der Suche nach Ausgleichsmaßnahmen.
Grundlage für dieses Meeting waren die steigenden Zahlen der Antragstellungen auf Berufsanerkennung internationaler Berufsabschlüsse in allen Gesundheitsfachberufen, da diese Fachkräfte auf dem rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden.
Um einen gelingenden Berufseinstieg zu ermöglichen, muss ein ausreichendes Angebot an Vorbereitungskursen für die Kenntnisprüfung oder Anpassungslehrgängen an den Ausbildungsstätten angeboten werden. Das Land Rheinland-Pfalz hat Verantwortliche des DVTA und die Schulleitungen zu dem „runden Tisch“ eingeladen, um im Austausch nähere Informationen über die Bedarfe, Angebote und den Aufbau von Anpassungsmaßnahmen für internationale Fachkräfte in den Berufen der Medizinischen Technologie in Rheinland-Pfalz zu erfahren.
Inhaltlich wurden die gesetzlichen Grundlagen der Berufsanerkennung thematisiert. Ein weiterer Punkt galt den Ausbildungsstätten, um herauszustellen, was die MT-Schulen zusätzlich benötigen, um Anpassungsmaßnahmen anbieten zu können. Weiterhin wurden
Fragen zum Vorbereitungskurs für eine erforderliche Kenntnisprüfung oder zum Anpassungslehrgang mit Abschlussgespräch diskutiert, aktuelle Kurse im Bundesgebiet sowie die Refinanzierung und eine AZAV-Zertifizierung besprochen.
Zu Beginn des „runden Tisches“ wurden die Teilnehmenden über ein Umfragetool zu ihren Erfahrungen zu bereits durchgeführten Qualifizierungsmaßnahmen gefragt und welche Schwierigkeiten sich in den Umsetzungsprozessen ergeben haben. Einige der MT-Schulen aus Rheinland-Pfalz haben bereits Erfahrungen gesammelt; allerdings sind auch Fragen zur Durchführung und zu Finanzierungsmodellen offen. Die Teilnehmenden äußerten im Meeting auch Erwartungen, wie Ideen zur Umsetzung von Anerkennungsmaßnahmen, Beratung, Konzepte, mehr Informationen, Finanzierungsmodelle sowie Möglichkeiten der Unterstützung seitens des Landes Rheinland-Pfalz.
Das zweistündige Meeting begann mit einem Vortrag der ISM-Beratung zum idealtypischen Ablauf der Anerkennungsverfahren. Bei der Antragstellung ist wichtig, bei welchem Landesamt der Bundesländer eine Antragstellung erfolgen muss. Dabei gilt die Regelung: Arbeitsort schlägt Wohnort. Zum Beispiel folgt auf eine Antragstellung beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung die Bearbeitung des Antrages mit einem anschließend erstellten Feststellungsbescheid, in dem die Unterschiede zu den hiesigen Ausbildungen aufgezeigt werden, vorausgesetzt der Antrag wurde korrekt eingereicht. Sind diese Unterschiede ausgeglichen, kann eine berufliche Anerkennung erfolgen. Nähere Informationen können jeweils von der ISM-Beratungsstelle erfolgen sowie bei den jeweils zuständigen Landesämtern. Für Rheinland-Pfalz erfolgt aktuell das Anerkennungsverfahren noch nach der „alten“ MTAPrV (1994). Der Zeitpunkt der Umstellung zum Anerkennungsverfahren nach der MTAPrV (September 2021) wird zeitnah vom Ministerium (MASTD) bekannt gegeben.
Eine weitere Möglichkeit der Durchführung von Anpassungslehrgängen für MTL erfolgt im Online- sowie Präsenzverfahren vom DIW e.V. Die DIW Akademie führt aktuell Anpassungslehrgänge für MTR nur online durch. Es wurde insgesamt berichtet, dass häufig die fachlichen Deutschkenntnisse der Teilnehmenden des Anpassungskurses nicht ausreichen und hier dringend Maßnahmen erfolgen sollten, wobei Finanzierungskonzepte fehlen.
Ein Appell geht auch an die MT-Schulen, sich zertifizieren zu lassen (Trägerzertifizierung), um eine Refinanzierung der Anerkennungsmaßnahmen zu erhalten. Interessierte können sich gern an das MASTD in Rheinland-Pfalz wenden, um Unterstützung zu bekommen.
Entnommen aus MT im Dialog 12/2024
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